
Der Übergang an der Schulleitung des Goethe-Gymnasiums in Bischofswerda ist vollzogen: Josef-Tobias Wils ist seit Anfang 2023 der neue Schulleiter der renommierte Bildungseinrichtung. Zuvor hatte Wils vier Monate kommissarisch in dieser Position gearbeitet. Der 37-Jährige, der selbst in Bischofswerda aufgewachsen ist und als Absolvent seiner ehemaligen Schule die Schulleiterposition antreten konnte, hat sich schnell in seine neue Rolle eingefunden, was durch die positive Aufnahme von Kollegium und Eltern unterstützt wurde. Der gebürtige Bischofswerdaer lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in der Stadt und unterrichtet Mathematik und Chemie.
Wils betont die Bedeutung seines Lehrerteams für die Schule und plant, die Zusammenrabeit mit anderen Schulen in der Stadt zu intensivieren. „Der Unterrichtsausfall und Lehrkräftemangel sind auch am Goethe-Gymnasium Probleme, doch wir sind personell gut ausgestattet“, so der neue Schulleiter. Ein zentrales Anliegen Wils‘ ist es, den musisch-künstlerischen Schwerpunkt der Schule zu erhalten und vor allem den Schulchor zu stärken, wodurch er die Förderung der Kreativität der Schüler in den Fokus rückt.
Verabschiedung des langjährigen Schulleiters
Die Schulgemeinschaft des Goethe-Gymnasiums hat sich vor kurzem von einem anderen Gesicht verabschiedet: Bodo Lehnig, der seit 1993 die Leitung der Schule innehatte, wurde am Mittwoch offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Bei einem Festakt in der Aula, an dem rund 250 Gäste, darunter Schüler, Lehrer, Vertreter der Landesschulbehörden und Eltern teilnahmen, reflektierte Lehnig über seine lange Amtszeit. Besonders erwähnenswert ist die Generalsanierung der Schule von 2010 bis 2014, die das Gymnasium zu einem der modernsten der Region machte.
Lehnig, der als einer der dienstältesten Schulleiter in Sachsen in die Geschichte der Schule eingeht, äußerte, es sei schwer, in den Ruhestand zu gehen. Er plant, sich in Zukunft an verschiedenen Bildungsprojekten zu beteiligen und seine Schulbuchautoren-Tätigkeit fortzusetzen. Das Auswahlverfahren für seinen Nachfolger läuft derzeit. Eine Entscheidung wird zu Beginn des neuen Schuljahres erwartet, sodass die Schulgemeinschaft gespannt auf die künftige Entwicklung wartet.
Integration ukrainischer Schüler
Ein zusätzliches Thema, das die Bildungslandschaft in Sachsen prägt, ist die Möglichkeit für ukrainische Jugendliche, einen ukrainischen Schulabschluss zu erlangen. Ab dem 05.08.2024 können Schüler der Klassenstufen 9 bis 11 an ukrainischen Online-Schulangeboten teilnehmen, sofern ein Antrag auf Ausnahme von der Schulbesuchspflicht gestellt wird. Dieser Antrag kann freiwillig für das Schuljahr 2024/25 eingereicht werden. Während der reguläre Unterricht an der jeweiligen sächsischen Schule nicht besucht wird, bleibt die Zugehörigkeit zur Schule bestehen.
Die Teilnahme an den ukrainischen Online-Unterricht ist jedoch an die Schulbesuchsausnahme gebunden und somit freiwillig. Schülerinnen und Schüler können weiterhin an außerunterrichtlichen Angeboten ihrer Schule teilnehmen. Trotz dieser neuen Möglichkeiten wird Eltern empfohlen, eigenverantwortlich Deutsch zu lernen, da die sächsischen Schulen nicht für die Inhalte des ukrainischen Online-Unterrichts verantwortlich sind.
Die Entwicklungen am Goethe-Gymnasium und die Unterstützung von ukrainischen Jugendlichen zeigen, wie vielfältig die Herausforderungen und Chancen in der sächsischen Bildungslandschaft sind.