
In Bautzen wurde ein neues Verkehrszeichen für einen Ladebereich eingeführt. Seit dem 9. Dezember steht das Schild auf der Wendischen Straße und ergänzt ein bestehendes Halteverbotszeichen. Das neue Zeichen erlaubt es, von Montag bis Freitag tagsüber Be- und Entladungen durchzuführen. Diese müssen jedoch ohne Verzögerung erfolgen, was offenbar einige Autofahrer vor Herausforderungen stellt.
Beobachtungen von Sebastian Wölfer, Betreiber eines naheliegenden Fitnessstudios, zeigen, dass viele Autofahrer das Schild ignorieren. Es wird häufig angegeben, das Schild nicht bemerkt zu haben, und die Fahrer fahren dann weiter. Zudem herrscht Unklarheit über die genaue Ausdehnung des Ladebereichs, weshalb zahlreiche Beschwerden eingegangen sind.
Probleme der Sichtbarkeit und Kennzeichnung
Laut der Straßenverkehrsordnung sollte es ein Schild mit einem weißen Pfeil geben, das den Beginn und das Ende des Ladebereichs kennzeichnet. Diese Markierung auf der Fahrbahn fehlt jedoch ebenfalls. Wölfer hat daraufhin das Ordnungsamt auf die unzureichende Kennzeichnung hingewiesen. Peter Stange, Pressesprecher der Stadt, erklärte, dass eine Kennzeichnung nicht zwingend erforderlich sei. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr sieht das jedoch anders und plant, sobald es die Witterungsbedingungen erlauben, eine entsprechende Markierung anzubringen.
Seit Januar werden nicht nur Hinweiszettel an die Autofahrer verteilt, sondern auch Verwarnungen mit Geldbußen für Verstöße ausgegeben. Ursprünglich wurde das Schild aufgrund eines Antrages von zwei Anwohnern und Gewerbetreibenden aufgestellt, um den Lieferverkehr in der Gegend zu erleichtern. Vor der Einführung des Ladebereichs hielten Lieferfahrzeuge häufig in zweiter Reihe oder sogar auf dem Gehweg, was zu zusätzlichen Verkehrsproblemen führte.
Obwohl der neue Ladebereich eingerichtet wurde, nutzen viele Lieferanten weiterhin andere Halteplätze, und Wölfer sieht sich zudem Anfeindungen von Autofahrern ausgesetzt, die fälschlicherweise annehmen, er habe die Maßnahme beantragt. Diese Situation zeigt, dass die praktische Umsetzung des neuen Ladebereichs noch Verbesserungen und klare Kommunikation benötigt.
Relevanz von Ladebereichen in Städten
Die Einführung des Verkehrszeichens „Ladebereich“ (Zeichen 230) ist Teil eines neuen Ansatzes zur Regelung des Parkraums für Lieferfahrzeuge in urbanen Gegenden. Um diese Zeichen aufzustellen, müssen besondere Umstände vorliegen, wie zum Beispiel ein vermehrter Bedarf an Parkplätzen für Be- und Entladungen. Die Straßenverkehrsbehörden sind verpflichtet, die Notwendigkeit solcher Maßnahmen zu begründen, um den Verkehrsfluss nicht zu stören und Sicherheit zu gewährleisten STVO2GO berichtet.
Ein Beispiel für die erfolgreiche Implementierung von speziellen Verkehrszeichen ist das Carsharing-Schild VZ 1010-70, welches seit 2021 in Bonn als offizielles Verkehrsschild gilt sowie in der Weststadt mit 73 Standorten und 155 Stellplätzen für Carsharing-Dienste etabliert wurde. Diese Reservierungen zeigen das Potenzial von speziellen Verkehrszeichen, um städtische Mobilität zu fördern Alamy berichtet.