
Das Testspiel zwischen dem Chemnitzer FC und Budissa Bautzen wurde am 23. Januar 2025 nach nur 16 Minuten abgebrochen. Schiedsrichter Michael Näther pfiff die Partie bei einem Spielstand von 0:0 ab, da der Rasen im Stadion von Bautzen überfroren und extrem hart war, was ein hohes Verletzungsrisiko für die Spieler darstellt. Bereits vor dem Anpfiff hatten beide Teams Bedenken hinsichtlich der Bespielbarkeit des Rasens geäußert. Der Chemnitzer FC hatte geplant, im Falle eines unbespielbaren Platzes auf einen nahegelegenen Kunstrasenplatz mit Flutlicht auszuweichen, was jedoch von der Heimmannschaft abgelehnt wurde.
Sportdirektor Chris Löwe vom Chemnitzer FC zeigte sich nach dem Abbruch unverständlich über die Entscheidung, den Kunstrasen nicht zu nutzen. Er nannte die Auswärtsreise nach Bautzen „maximal unglücklich“. Cheftrainer Benjamin Duda äußerte zwar Verständnis für die Abbruchentscheidung, war jedoch enttäuscht darüber, dass das Spiel nicht schon vorher abgesagt wurde. Laut Duda gab es bereits während der Diskussionen vor dem Spiel Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Anpfiffs.
Planung der Wintervorbereitung
Das Testspiel war Teil einer geplanten Reihe von drei Testspielen innerhalb einer Woche für den Chemnitzer FC. Der nächste Match steht bereits am Samstag gegen den TSV Havelse an, und der Austragungsort wird das Stadion des BSC Rapid Kappel in Chemnitz sein. Angesichts der aktuellen Wetterprognosen, die milder werden sollen, erwarten die Verantwortlichen, dass das Spielfeld bis dahin nicht mehr vereist ist.
Die Verwendung von Kunstrasen im Sport gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere bei extremeren Wetterbedingungen. Zwar haben Profiklubs und Amateure bereits begonnen, Kunstrasen für Wettkampfspiele zu nutzen, so hat sich dieser Belag im Hockeysport als Standard etabliert. Kunstrasen zeichnet sich durch seine Langlebigkeit, Farb- und UV-Beständigkeit sowie eine hohe Wasserdurchlässigkeit aus. Zudem bietet der Belag konstante Spielbedingungen, die das Verletzungsrisiko mindern können.
Kritik und Vorteile von Kunstrasen
Dennoch gibt es auch Kritikpunkte, insbesondere im Hinblick auf Mikroplastik. Allerdings können moderne Kunstrasensysteme verstärkt aus recycelbaren Materialien bestehen, und einige Hersteller bieten Rücknahmeprogramme für alte Beläge an. Kunstrasen ermöglicht eine hohe Nutzungshäufigkeit – etwa 2000 Stunden pro Jahr – und benötigt im Vergleich zu Naturrasen weniger Pflege, was langfristig ökonomische Vorteile mit sich bringt. Solche Eigenschaften könnten in Zukunft bei der Entscheidung über Spielfelder eine wichtige Rolle spielen.