
Am 6. April 2025 fand im Sorbischen Museum in Bautzen ein Workshop zum traditionellen sorbischen Ostereierverzieren statt. Unter der Leitung von Daniela Heck, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Museums, versammelten sich Teilnehmer, darunter auch eine Gruppe von Senioren aus der Amalie Seniorenresidenz. Die Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßung in der sorbischen Muttersprache und einer Führung durch die Osterausstellung.
Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, verschiedene Techniken des Ostereierverzierens zu erlernen. Dazu zählten die Ätztechnik, bei der mit verdünnter Salzsäure Symbole auf gefärbte Eierschalen geätzt werden, sowie die Wachsbatiktechnik, bei der Eier mehrfach in flüssiges Wachs getaucht werden. Eine dritte Technik, die Kratztechnik, ermöglicht es, mit einer Messerspitze Ornamente und Zeichen in die Eierschale zu kratzen. Im aktuellen Workshop lag der Schwerpunkt jedoch auf der Bossiertechnik, bei der flüssiges Wachs mit einem speziellen Pinsel aufgetragen wird. Hierbei kamen eingefärbtes Bienenwachs zum Einsatz, das über einem Teelicht geschmolzen wurde.
Workshop-Atmosphäre und Techniken
Um sicherzustellen, dass die Eierschalen nicht beschädigt wurden, verwendeten die Teilnehmer ausgeblasene Eier. Bevor sie mit der Verzierung begannen, übten sie zunächst auf Papier anhand von Symbolvorlagen. Dies schuf eine intensive und konzentrierte Workshop-Atmosphäre, die von einer gespenstischen Stille geprägt war. Die traditionellen Symbole, die verziert wurden, tragen tiefe Bedeutungen. So steht eine Blume beispielsweise für Schönheit, Naturverbundenheit und Wachstum, während die Schlange Schutz und Wiedergeburt symbolisiert.
Die Teilnahme an dem Workshop war kostenpflichtig, mit Preisen von 5 Euro für Kinder, 7,50 Euro für Erwachsene und 16 Euro für Familien. Ein großer Anreiz für die Teilnehmer war das persönliche Erlernen der Kunst des Ostereierverzierens. Über den Workshop hinaus werden auch weitere Termine für Ostereier-Malkurse angeboten, darunter am 12. April von 15 bis 17 Uhr sowie am 13. April von 13 bis 15 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. Interessierte können sich dafür unter ticket@sorbisches-museum.de oder unter der Telefonnummer 03591 270 8700 anmelden.
Tradition und Bedeutung
Das Verzieren sorbischer Ostereier ist ein Brauch, der in der Region verwurzelt ist und verschiedene Techniken umfasst. Laut [sorbisches-museum.de] sind die wesentlichen Techniken die Bossieren und die Wachsreservetechnik, die unter fachkundiger Anleitung erlernt werden können. In diesem Jahr erstreckte sich das Angebot vom 26. März bis zum 10. April. Je nach Verfügbarkeit wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen zu jeweils zwei Stunden aufgeteilt, um sicherzustellen, dass jeder genügend individuelle Betreuung erhielt.
Zu den zusätzlichen Materialien, die den Teilnehmern zur Verfügung gestellt wurden, gehörten ein Hühnerei, Federkiele und Nadeln zum Verzieren. Für jedes weitere Ei wurde eine Gebühr von 0,50 Euro erhoben. Die Veranstaltung fördert nicht nur die handwerklichen Fähigkeiten, sondern auch die Wertschätzung für eine tief verwurzelte kulturelle Tradition der sorbischen Gemeinde, wie in einem Beitrag von [sorbisch-na-klar.de] erläutert wird. Trotz der Herausforderungen beim Verzieren ist das Ergebnis immer befriedigend, wie auch der Autor des Workshops reflektierte, da am Ende zwei traditionelle Symbole sichtbar waren und das Ei unbeschädigt blieb.