
Im Landkreis Bautzen zeichnet sich eine hohe Qualitätskontrolle des Trinkwassers ab, wobei der überwiegende Teil dieses wertvollen Gutes aus Grundwasser stammt. Aktuellen Berichten zufolge wird das Trinkwasser in der Region zu 98% aus Grundwasser gewonnen, wobei ein Großteil durch Niederschläge – also Regenwasser – gespeist wird. Dies sorgt dafür, dass Bautzen einen höheren Grundwasseranteil aufweist als der deutsche Durchschnitt, der bei rund 70% liegt, wie Sächsische.de berichtet.
Das Aufbereitungsverfahren des Trinkwassers umfasst mehrere Schritte. Zunächst gelangt das Wasser über Pumpenanlagen aus Brunnen in Wasserwerke, wo es aufbereitet wird. Hierbei wird der pH-Wert auf mindestens 7,5 erhöht, um Korrosionsschäden vorzubeugen. Außerdem werden Substanzen wie Kalk, Eisen und Mangan aus dem Wasser entfernt. Das Gesundheitsamt Bautzen gibt schließlich die Freigabe für das Trinkwasser, bevor es in das zentrale Wasserverteilsystem eingespeist wird. Gesetzlich geregelt ist die Trinkwasserqualität durch die Trinkwasserverordnung, die die mikrobiologischen, chemischen und radiologischen Sicherheitsstandards festlegt.
Qualitätsprüfungen und Analysen
Im Jahr 2024 führte das Gesundheitsamt Bautzen insgesamt 4.768 Analysen des Trinkwassers durch, um die Qualität laufend zu gewährleisten. Zusätzlich entnimmt das Gesundheitsamt Stichproben zur genauen Überprüfung der Wasserqualität. Die Resultate zeigen, dass das Trinkwasser in der Region nicht nennenswert belastet ist. Werte für Nitrat, Uran und Radon liegen stets unter den festgelegten Grenzwerten, was die hohe Qualität des Trinkwassers unterstreicht. Massive Verunreinigungen durch Desinfektionsmittel sind in der Geschichte des Landkreises äußerst selten vorgekommen.
Im Zusammenhang mit der jüngsten Havarie in Neukirch dauern die Ermittlungen zur etwaigen Verunreinigung an. Ob und welche Konsequenzen für den verantwortlichen Wasserversorger zu erwarten sind, bleibt derzeit unklar. Verunreinigungen des Trinkwassers sind im Landkreis Bautzen bisher selten gewesen; ein ähnlicher Fall trat zuletzt vor etwa zehn Jahren auf. Gebote zum Abkochen des Wassers wurden zuletzt im Dezember in Schirgiswalde-Kirschau ausgesprochen, dennoch kann sich die Bevölkerung grundsätzlich auf die Qualität des Trinkwassers in der Region verlassen. Viele Wasserversorger tragen proaktiv zur Qualitätssicherung bei, indem sie mehr Tests durchführen, als gesetzlich vorgeschrieben.
Verbraucherinformationen und Hygiene
Verbraucher können sich jederzeit über die Trinkwasserqualität beim Gesundheitsamt oder direkt beim Wasserversorgungsunternehmen informieren. Diese sind verpflichtet, aktuelle Informationen über die Qualitätsanalysen bereitzustellen. Ein weiterer Aspekt der Trinkwasserüberwachung im Landkreis umfasst die Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen, die durch das Landratsamt Bautzen koordiniert werden.
Auf der Website des Landratsamtes finden Interessierte diverse Informationen zur Nutzung von Brauchwasseranlagen, zur Überwachung von Trinkwasserinstallationen auf Legionellen und den Vorgaben bezüglich Bleileitungen. Diese Maßnahmen sind essentiell, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und die Versorgungsqualität sicherzustellen.
Die allgemeine Trinkwasserqualität in Deutschland ist durch gute Standards gesichert. Im Jahr 2010 erhielten 70,16 Millionen Personen in Deutschland Trinkwasser aus 2.283 Wasserversorgungsgebieten. Dies entspricht 85,8 Prozent der Bevölkerung, wobei das Rohwasser zu 73,8 Prozent aus Grundwasser stammt, so das Umweltbundesamt. Auch im Landkreis Bautzen können sich Bürger auf eine durchweg positive Qualität des Trinkwassers verlassen.