
Im Bautzener Ortsteil Salzenforst, der erstmals 1359 urkundlich erwähnt wurde, stehen die Wiederherstellungsarbeiten eines historischen Wegkreuzes im Mittelpunkt. Diese Instandsetzung erfolgt, nachdem die Polizei ursprünglich von einem Diebstahl berichtete. Nun bestätigte sie, dass es sich um eine notwendige Restaurierung handelt und keine Straftat vorliegt. Der Vorgang wird der Staatsanwaltschaft vorgelegt, die das Verfahren voraussichtlich einstellen wird, wie saechsische.de berichtet.
Unter dem Einfluss des Wetters und durch jahrelange Vernachlässigung war das Kruzifix und die Schrifttafel des Wegekreuzes stark beschädigt. Im Oktober 2022 wurde bei einer Begehung unterhalb der vergoldeten Flächen eine Verfärbung festgestellt. Daraufhin wurde im November 2022 die Demontage des Kruzifixes und der Schrifttafel durch eine beauftragte Firma durchgeführt. Aktuell wird an der Vergoldung gearbeitet, die bis Ende März 2025 abgeschlossen sein soll.
Historische Bedeutung des Wegkreuzes
Das Wegkreuz an der Kreuzung Handrij-Zejler-Straße, Schwalbenweg und Bergweg, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Es symbolisiert nicht nur die Geschichte des alten Domstiftsdorfes Salzenforst/Słona Boršć, sondern auch die Identität der Sorben, einer westslawischen Ethnie, die in der Lausitz lebt. Diese kulturelle Gruppe ist in Deutschland mit rund 60.000 Mitgliedern offiziell als nationale Minderheit anerkannt, was die kulturelle Relevanz des Wegkreuzes zusätzlich unterstreicht. Laut goethe.de haben die Sorben eine lange, bewegte Geschichte, die wichtige Elemente ihrer Identität und Kultur umfasst.
Zur 660-Jahrfeier des Ortes im Jahr 2019 wurde das Denkmal freigelegt, jedoch waren der Steinsockel verwittert und das Kruzifix stark vom Rost angegriffen. Eine Gründung zur Sanierung wurde nun aus Mitteln des Pauschalengesetzes finanziert, mit 35.000 Euro speziell für die Erholung nach der Pandemie. Diese Summen kommen auch der Renovierung des Kruzifixes und der Pflasterarbeiten in Salzenforst zugute.
Ökumenische Weihe und kulturelle Integrität
Am 25. Juni fand eine ökumenische Weihe des Wegkreuzes statt. Geleitet wurde die Zeremonie von Mitgliedern verschiedener Glaubensrichtungen, darunter der katholische Dompfarrer Veit Scapan und der evangelische Pfarrer Andreas Höhne. Die Bedeutung des Wegkreuzes wurde dabei besonders gewürdigt. Bürgermeister Dr. Böhmer betonte, dass es ein sichtbares Zeichen der Geschichte ist, insbesondere in Anbetracht des 800-jährigen Jubiläums des Domkapitels und der Wiedererrichtung des Bistums Meißen, die vor 100 Jahren stattfand.
Ein zusätzliches Highlight der kommenden Zeit wird eine überdachte Holzbank als Pilgerrast dargestellt, die von der Partnerstadt Heidelberg gesponsert wurde, und weitere kulturelle Elemente wie traditionelle Trachten und Veranstaltungen wie die Ostereiermärkte und das Johannisreiten stehen im Einklang mit den sorbischen Traditionen.