Chemnitz

Dampfmaschine im Industriemuseum: Geschichte hautnah erleben!

Das Industriemuseum Chemnitz ist ein kulturelles Highlight der Stadt und Teil der vielfältigen Museenlandschaft in Chemnitz. Die Einrichtung befindet sich in der Zwickauer Straße 119 und hat Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Montags bleibt das Museum geschlossen, außer an Feiertagen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, während Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre freien Zugang haben.

Besonders bemerkenswert ist die Vorführung der historischen Dampfmaschine, die jeden letzten Sonntag eines Monats sowie am darauffolgenden Dienstag zu den Uhrzeiten 11, 13 und 15 Uhr stattfindet. Diese Vorführungen sind für die Besucher kostenlos und bieten einzigartige Einblicke in die Technologie vergangener Zeiten, die in etwa 30 Minuten präsentiert werden.

Das Maschinenhaus: Ein Stück Industriegeschichte

Ein zentraler Bestandteil des Museums ist das Maschinenhaus, das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, um die Dampfmaschine der ansässigen Gießereien zu beherbergen. Ursprünglich diente es dem Prestige der Unternehmen in der Region. Nach der Übernahme des Gebäudes durch das Industriemuseum im Jahr 1996 befand sich das Maschinenhaus in einem verwahrlosten Zustand, und die Dampfmaschine war nicht mehr vorhanden. Historische Dokumente, darunter ein Kaufvertrag von 1942, weisen jedoch auf die Dampfmaschine der Sächsischen Maschinenfabrik hin.

Die anschließende Restaurierung zwischen 2000 und 2002 wurde von der Plauener Firma Hermann Müller durchgeführt und umfasste eine umfassende Wiederherstellung des historischen Ambientes, einschließlich der Fliesenarbeiten, Marmorierungen und Wandbilder von Martha Schrag. Die Dampfmaschine, die seit 1996 als Geschenk der Firma „Kistenfabrik und Dampfsägewerk L. Hunger“ im Museum steht, stammt aus dem Jahr 1896 und wurde in das restaurierte Maschinenhaus integriert.

Technische Daten der Dampfmaschine

Die Dampfmaschine, eine liegende Einzylinder-Gegendruck-Dampfmaschine, wurde von der Maschinenfabrik Germania, vormals J. S. Schwalbe & Sohn in Chemnitz, gefertigt. Mit Abmessungen von 8,28 x 3,00 x 2,61 m und einem Schwungraddurchmesser von 4,08 m wiegt die Maschine stolze 14 Tonnen. Sie wurde ursprünglich zur Antrieb von vier Sägegattern sowie zur Stromerzeugung über zwei Generatoren verwendet. Technische Details umfassen:

Eigenschaft Details
Kolbendurchmesser 455 mm
Doppelwirkender Hub 900 mm
Betriebsdaten 7,5 bar Dampf-Eintrittsdruck, 65 Umdrehungen pro Minute, etwa 200 PS

In ihrer Funktionsweise wird die Dampfmaschine durch frisch erzeugten Dampf aus einer erdgasbefeuerten Kesselanlage betrieben und treibt über vier 23 Meter lange Sisal-Seile den Generator an. Die Inbetriebnahme wurde von Dampfmaschinenspezialist Günter Wolfgruber durchgeführt, was für die Richtigkeit und Technik der Restaurierung spricht.

Das Industriemuseum Chemnitz bietet somit nicht nur Einblicke in die Geschichte der industriellen Entwicklung der Region, sondern ermöglicht auch eine faszinierende Reise in die Technologie der Vergangenheit. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Museums zu finden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
industriemuseum-chemnitz.de

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