Chemnitz

Garagen: Vom Auto-Unterstand zum kreativen Treffpunkt in Chemnitz!

Am 15. Januar 2025 rückt das Projekt „3.000 Garagen“ im Rahmen der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 die vielfältige Bedeutung von Garagen in den Fokus. Garagen sind in der Stadt nicht nur Stellplätze für Autos, sondern auch soziale Treffpunkte und Orte des Machertums. Dirk Schmerschneider hebt hervor, dass sie als Orte der Gemeinschaft fungieren und Menschen zusammenbringen, die dort schrauben, reden und sich gegenseitig helfen.

Damit soll die Vielfalt der Garagenbesitzer sichtbar gemacht werden. Fotografin Maria Sturm hat über 170 Garagenbesitzer in Chemnitz portraitiert und deren Geschichten dokumentiert. Ihr Projekt zeigt, dass die Gemeinschaft in den Garagen vielschichtig ist und eine große Bandbreite an Charakteren umfasst. Die Garagenbesitzer, die sie festhielt, sind pragmatische Menschen, die den Austausch und die gegenseitige Unterstützung besonders schätzen.

Kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen

Im Rahmen des Kulturjahres wird eine Ausstellung mit den Porträtaufnahmen der Garagenbesitzer präsentiert. Zudem hat Martin Maleschka eine Installation im Museum für sächsische Fahrzeuge erstellt, die unter dem Titel „Ersatzteillager“ Objekte aus Garagen kuratiert. Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka, Kuratorin des Projekts, nennt die historische Bedeutung, da viele Auto-Flüssigkeiten einst in Karl-Marx-Stadt produziert wurden.

Eines der Hauptziele des Projekts ist es, die Garagen als Begegnungsorte mit identitätsstiftender Bedeutung zu fördern. Künftige Workshops mit internationalen Künstlern, Architekten und Designern sollen das kreative Potenzial der Garagen weiter erkunden. Geplante Veranstaltungen in Garagenhöfen, wie Konzerte, Kinoabende und Grillfeste, werden dazu dienen, den Austausch zwischen Chemnitzern und Besuchern zu intensivieren.

Die Garagenlandschaft in Chemnitz

In Chemnitz gibt es schätzungsweise 30.000 Garagen, die die Stadtlandschaft prägen. Diese Garagen sind meist 3 m × 6 m × 2,80 m groß und in Einzel- oder Doppelreihen angeordnet. Oft sind sie in größeren Komplexen zusammengefasst und bestehen größtenteils aus Betonplatten, einige auch aus Wellblech. Ursprünglich wurden sie in den ehemaligen sozialistischen Ländern kollektiv errichtet, was sich bis heute in ihrem Erscheinungsbild widerspiegelt.

Die Nutzung dieser Garagen ist vielfältig. Neben dem Parken von Autos dienen sie auch als Lagerorte für verschiedene Gegenstände und als Werkstätten, in denen gebastelt und geschraubt wird. Garagen sind vor allem auch Orte sozialer Interaktionen, wo Nachbarn sich begegnen und austauschen können. Viele kreative Ideen und sogar Bands haben ihren Ursprung in diesen unscheinbaren Räumen.

Das Projekt #3000Garagen untersucht die vielfältigen Geschichten und unbekannten Potenziale, die in diesen Orten verborgen sind. Dabei wird nicht nur der gesellschaftliche Aspekt beleuchtet, sondern auch das Potential der Garagen in einer Zeit, in der Ressourcenknappheit und Kreislaufwirtschaft zentrale Themen unserer Gesellschaft sind. Die Garagen sind mehr als nur einfache Abstellplätze; sie sind ein Spiegelbild der Gemeinschaft und der kreativen Kräfte, die in der Region wirken.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
chemnitz2025.de
Mehr dazu
chemnitz2025.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert