Sachsen

Das Westbad Leipzig: Vom Schwimmparadies zur Event-Location!

Das Leipziger Westbad ist ein herausragendes Beispiel für die Architektur der 1920er Jahre in Deutschland. Zwischen 1928 und 1930 erbaut, unweit des Lindenauer Marktes, verbindet das Gebäude Elemente historischer Stadtbad-Architektur mit dem Bauhaus-Stil. Der Entwurf stammt von Hubert Ritter, einem Leipziger Baurat, dessen Konzept die clever angeordneten Räumlichkeiten perfekt in Szene setzt. Es bietet eine Kombination aus Schwimm- und Saunabereichen sowie Gymnastikräumen auf mehreren Ebenen.

Markantes Highlight des Westbades ist der Uhrenturm, der zusammen mit der vollständig verklinkerten Fassade das Gesamtbild prägt. Volkstümlich wird diese Fassade auch „Leipziger Klagemauer“ genannt, die zur Identität des Hauses beiträgt. Generationen von Leipzigern erlebten hier ihre ersten Schwimmstunden; unter ihnen ist der bekannte Sänger Frank Schöbel. Sportsuccessen wie der Weltrekord über 100 Meter Brustschwimmen von Gisela Schöbel-Graß im Jahr 1943 machten das Bad auch zu einem Schauplatz sportlicher Erfolge.

Historie und Bedeutung des Westbades

Die Bauarbeiten für das Westbad begannen am 1. August 1928, und bereits im Oktober desselben Jahres wurden die Fundamente gelegt. Mit Baukosten von drei Millionen Reichsmark eröffnete das Hallenbad im August 1930 seine Pforten. Es wurde ausgestattet mit einem 25-Meter-Schwimmbecken, Sprungtürmen und einem Lehrschwimmbecken sowie einem Bereich für medizinische Bäder, was es zu einem zentralen Ort für Freizeitaktivitäten und Sportwettkämpfe machte. Die erste Wettkämpfe fanden schon im Oktober 1930 statt.

In den Jahrzehnten nach der Eröffnung diente das Bad mehrfach der Ausbildung, unter anderem für Studenten der DHfK Leipzig sowie der örtlichen Ballettschule. Allerdings musste der öffentliche Badebetrieb 1989 eingestellt werden. In den folgenden Jahren dokumentierte man den Verfall des Westbades, was schließlich zu dem Vorschlag führte, es in ein Spaß- und Freizeitbad umzugestalten.

Sanierung und aktuelle Nutzung

Im Jahr 2000 wurde ein Konzept zur Weiternutzung des Gebäudes in Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig entwickelt. Nach umfassenden Sanierungen bis 2003 erfreut sich das Westbad nun als modernes Gesundheitszentrum, das auch als Eventlocation fungiert. Verschiedene Unternehmen finden hier Platz. Das Lehrschwimmbecken wird weiterhin genutzt, und von Juli 2019 bis November 2020 diente das Westbad vorübergehend als Heimat für die Musikalische Komödie während der Renovierungsarbeiten ihres eigenen Gebäudes.

Mit einer Gesamtfläche von etwa 9.000 Quadratmetern, zahlreichen Räumen für verschiedene Veranstaltungen und der imposanten Architektur bleibt das Westbad ein zentraler Anziehungspunkt in Leipzig. Der Zugang über die Marktstraße führt Besucher in eine große Eingangshalle, die mit Umkleidekabinen und separaten Eingängen für Badegäste, Schulklassen und Zuschauer ausgestattet ist.

Die Geschichte des Westbades und die damit verbundenen Überraschungen und Herausforderungen zeigen die Resilienz und den Wandel des Gebäudes, das bis heute ein wichtiger Teil der Leipziger Kultur und des sozialen Lebens bleibt. Für Interessierte gibt es regelmäßige Führungen und Events, die diese historische Stätte lebendig halten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
de.m.wikipedia.org
Mehr dazu
sio-motion.de

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