
Am 25. Februar 2025 wird erneut an die Nacht des 13. Februar 1945 erinnert, in der der Luftangriff auf Dresden verheerende Folgen hatte. Auch 80 Jahre später ruft dieses Ereignis starke Emotionen hervor. Zeitzeuge Matthias Walden, damals 18 Jahre alt, überlebte den verheerenden Feuersturm. Er beschreibt die Nacht in erschütternden Bildern und reflektiert über die Bedeutung dieses Zuschlags in der deutschen Geschichte. Der Luftangriff war Teil einer großangelegten Offensive, die über mehrere Tage stattfand und das Ziel hatte, militärische und industrielle Infrastrukturen zu zerstören.
Der Angriff begann genau um 22:03 Uhr und stellte den Auftakt zu einer ungemein zerstörerischen Phase dar. In der ersten Angriffswelle warfen 244 Lancasters eine Kombination aus Spreng- und Brandbomben ab, was zu massiven Zerstörungen und einem verheerenden Feuersturm führte. Diese erste Welle dauerte 15 Minuten. Die zweite Welle folgte in den frühen Morgenstunden des 14. Februar um 1:25 Uhr mit 524 Lancasters, die erneut die bereits brennende Innenstadt ins Visier nahmen. Am selben Tag schloss sich ein weiterer Angriff der United States Army Air Forces (USAAF) an, dessen Ziel der Hauptbahnhof war.
Industrielle Ziele und militärische Strategien
Dresden war vor den Luftangriffen ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Deutschen Reich und beherbergte viele bedeutende Industrien, darunter die Tabak-, Schokoladen- und Süßwarenherstellung sowie Rüstungsproduktion. Zu den nennenswerten Zielen zählten unter anderem das Kraftwerk am Wettiner Platz und das Umspannwerk. Merkwürdigerweise erging der Befehl an die Bombergruppen, nicht die genannten Hauptziele zu bombardieren, was zu einer gezielten Vernichtung von zivilen Einrichtungen führte. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass vor dem Krieg in Dresden etwa 629.713 Einwohner lebten und die Stadt als letzte intakte Garnisonsstadt der Ostfront galt.
Die Zahl der Todesopfer bewegt sich Schätzungen zufolge zwischen 22.700 und 25.000, doch tief verankerte Propaganda und Fehlinformationen über die tatsächliche Opferzahl werden bis heute diskutiert. Historische Untersuchungen widerlegten die von der nationalsozialistischen Rhetorik verbreiteten verzerrten Zahlen und lenkten die Aufmerksamkeit auf die ethischen Fragen der Luftkriegführung, die auch 80 Jahre später noch von Bedeutung sind. Kritiker hatten die Luftkriegsstrategie der Westalliierten, insbesondere die britische Area Bombing Directive, scharf angegriffen, was zu anhaltenden Debatten über die militärische Notwendigkeit dieser Bombardierungen führte.
Erinnerung und Gedenken
Die Nacht des 13. Februars hat nicht nur Zerstörung hinterlassen, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Erinnerungskultur in Deutschland. Gedenkveranstaltungen und Diskussionen um die Luftangriffe werden seit den 1990er Jahren auch von rechtsextremen Gruppierungen für geschichtsrevisionistische Ziele missbraucht. Überlebende wie Matthias Walden fordern in ihrer Berichterstattung eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Geschichte. Walden, der später ein bekannter Journalist in West-Berlin wurde, plädiert für eine Erinnerung, die sowohl Schmerz als auch Verständnis beinhaltet: „Der Angriff wird als Verbrechen angesehen, jedoch besteht keine Pflicht zum Hass“.
Die Diskussionen um die Angriffe und deren rechtliche sowie ethische Bewertung sind noch lange nicht abgeschlossen. Historiker und Wissenschafter untersuchen weiterhin die Auswirkungen der Angriffe, während die Stadt Dresden und ihre Bürger an die Geschehnisse von 1945 erinnern. Die Erinnerungen an diese Nacht bewirken nicht nur eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sondern auch eine Reflexion über die Zukunft, die im Zeichen des Friedens und des Verständnisses stehen sollte.
Für detaillierte Informationen über die Luftangriffe auf Dresden und ihre Folgen, siehe Welt, Wikipedia.