Görlitz

Kultur im Krisenmodus: Einschnitte trotz Rekordausgaben!

Am 3. Februar 2025 um 20:15 Uhr werden unter dem Titel „Mitreden! Deutschland diskutiert“ die Herausforderungen des Kultursektors in Deutschland in einem Livestream behandelt. Die Diskussion, moderiert von Christian Orth, wird sich mit dramatischen Einschnitten im Kulturbereich auseinandersetzen, trotz einer bemerkenswerten Steigerung der öffentlichen Ausgaben für Kultur, die zwischen 2011 und 2021 um fast 60 % anstiegen. Die Gäste dieser Veranstaltung sind unter anderem Marlies Resch, Club-Betreiberin und Festival-Organisatorin aus Passau, Dr. Daniel Morgenroth, Intendant am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau, und Prof. Dr. Dieter Haselbach, Geschäftsführer des Zentrums für Kulturforschung in Berlin.

Die öffentliche Kulturfinanzierung in Deutschland belief sich laut dem Kulturfinanzbericht 2024 auf 14,9 Milliarden Euro, die jüngsten Statistiken belegen den steigenden Trend. Dennoch klagen viele Kulturschaffende über massive Kürzungen, da die Mehrheit der Mittel von Städten und Gemeinden bereitgestellt wird. Beispiele sind erheblich Kürzungen in größeren Städten, wie in München mit 15,4 Millionen Euro, Berlin mit 130 Millionen Euro und Dresden mit 3,5 Millionen Euro.

Kürzungen und deren Auswirkungen

Das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz/Zittau ist direkt von diesen Sparmaßnahmen betroffen, und Intendant Daniel Morgenroth wartet auf eine Überarbeitung des sächsischen Kulturraumgesetzes. Um die finanziellen Engpässe zu überbrücken, versuchte er erfolglos, die Namensrechte des Theaters an Sponsoren zu verkaufen. Marlies Resch, die für Musikerauftritte in ihrem Club Zauberberg verantwortet ist, äußert den Wunsch nach mehr staatlicher Förderung für die Popkultur, um den vielfältigen Anforderungen der Kulturschaffenden gerecht zu werden.

Dieter Haselbach kritisiert, dass zu viel Kulturförderung in „starren Institutionen versickert“ und fordert eine angepasste Kulturförderung, die die aktuelle Realität besser widerspiegelt. Die bevorstehende Diskussion am 3. Februar zielt darauf ab, diese Themen offen zu erörtern und die Zuschauer zur aktiven Teilnahme via Telefon oder YouTube einzuladen.

Öffentliche Ausgaben und Struktur

Gemäß den Angaben in der Bundeszentrale für politische Bildung wurde im Jahr 2020 der totale öffentliche Kulturausgaben für Bund, Länder und Gemeinden auf 14,5 Milliarden Euro geschätzt, eine 55-prozentige Steigerung seit 2010. Diese steigenden Ausgaben sind im Wesentlichen von den Gemeinden (39,1 %), Ländern (38,6 %) und dem Bund (22,4 %) getragen worden. Im selben Jahr gab die Kultur 0,43 % des Bruttoinlandsprodukts wieder, und die Ausgaben pro Kopf stiegen von 117 Euro im Jahr 2010 auf 174,51 Euro im Jahr 2020.

Die Verteilung der Kulturausgaben zeigt eine klare Priorität für verschiedene Sektoren. 31,4 % der Ausgaben entfielen auf Theater und Musik, gefolgt von 18,7 % für Museen und Sammlungen. Nicht unerwähnt bleiben sollten die 2,6 Milliarden Euro, die 2020 für kulturnahe Bereiche aufgebracht wurden, sowie die 518 Millionen Euro, die dem Filmsektor zugutekamen. Diese dynamischen Veränderungen unterstreichen die Komplexität der gegenwärtigen Kulturfinanzierung in Deutschland.

Insgesamt spiegelt die Diskussion, die am 3. Februar stattfinden wird, die aktuellen Spannungsfelder in der deutschen Kulturlandschaft wider, während sich viele Akteure nach einer Perspektive sehnen, in der Kultur nicht nur überleben, sondern auch florieren kann.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
kmk.org
Mehr dazu
bpb.de

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