
Am 22. Februar 2025 wurde in Weißwasser an der B156/Bautzener Straße eine neue Stromtankstelle für Elektroautos in Betrieb genommen. Die Oberbürgermeisterin Katja Dietrich, die parteiunabhängig ist, eröffnete die Anlage, die über zwei Schnellladesäulen mit insgesamt vier Anschlüssen verfügt. Diese Ladesäulen haben eine beeindruckende Gesamtleistung von jeweils bis zu 400 kW und ermöglichen es den Nutzern, ihre Elektrofahrzeuge mit jeder gängigen Ladekarte aufzuladen. Mit den neuen Ladesäulen erhöht sich die Zahl der Ladepunkte in Weißwasser auf insgesamt elf, wobei jede Säule über zwei Anschlüsse verfügt. Diese Initiative trägt zur Förderung der Elektromobilität in der Region bei, insbesondere in einer Zeit, in der der Bedarf an Ladeinfrastruktur stetig wächst.
Die neuen Schnellladesäulen bieten nicht nur eine hohe Leistung, sondern auch durchdachte Konstruktionsmerkmale. Sie sind mit Kabelgalgen ausgestattet, die eine flexible Handhabung ermöglichen, und verzichten auf Touchscreens zugunsten von Knöpfen. Dank dieser Ausstattung kann der Ladevorgang je nach Batteriestatus deutlich schneller erfolgen; bis zu 80 Prozent der Batterie können in nur 25 Minuten aufgeladen werden. Zudem wird der gesamte Ladevorgang zu 100 Prozent mit grünem Strom durchgeführt, was die Nachhaltigkeit der Anlage unterstreicht.
Hintergrund und Betrieb
Die Betreiber der neuen Ladesäulen, die Mer Germany GmbH, sind eine Tochter des norwegischen Energiekonzerns Statkraft und sind in Europa mit über 45.000 Ladesäulen aktiv. Das Unternehmen hat am Bundesausschreibung zur Schaffung eines Deutschlandnetzes mit 9.000 Ladepunkten teilgenommen. Der spezifische Standort der Ladesäulen in Weißwasser wurde von der Stadtverwaltung vorgeschlagen und ist bequem über die Zufahrt zum Lidl erreichbar. Ursprünglich hatten die Planer auch eine Bank und einen Autosauger vorgesehen, doch diese Vorschläge wurden von der Stadt abgelehnt, da bereits ausreichend Sitzgelegenheiten und ein Autosauger in der Nähe vorhanden sind.
In der Diskussion um die Elektromobilität äußerte die Oberbürgermeisterin den Wunsch nach ähnlichen Angeboten für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Dieser Aspekt ist besonders relevant vor dem Hintergrund, dass die Nachfrage nach umweltfreundlichen Transportmitteln weiter steigt und die Integration von Ladeinfrastruktur ein wesentlicher Bestandteil der Verkehrswende ist.
Die Lage der Ladeinfrastruktur in Deutschland
Regionale Unterschiede sind laut Berichten erheblich. In Emden beispielsweise haben 5,9 Elektroautos einen Zugang zu einer Ladesäule, in Offenbach sind es jedoch 116,9. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Million öffentliche Ladesäulen und 15 Millionen E-Autos auf die Straßen zu bringen. VDA-Präsidentin Hildegard Müller warnt jedoch, dass das Tempo des Ausbaus der Ladeinfrastruktur nicht ausreiche, um diesen Zielen gerecht zu werden.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die neuen Initiativen in Weißwasser auf die Belange der Elektrofahrzeugbesitzer reagieren und ob sie als Modell für andere Städte dienen können, um die Elektromobilität in Deutschland weiter voranzutreiben. Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei auch den zukünftigen Schnellladesäulen, die möglicherweise Ladeleistungen von bis zu 350 kW bieten könnten.
Mehr Informationen finden Sie auf Mer, Sächsische und Tagesschau.