Görlitz

Sorbische Musikgeschichte: Hercy im Volkstheater Bautzen erleben!

Am 16. Januar 2025 stehen in der Theaterlandschaft von Bautzen und Dresden mehrere hochkarätige Stücke auf dem Spielplan, die sowohl historische als auch zeitgenössische Themen behandeln. Das Volkstheater Bautzen präsentiert dabei unter anderem die Inszenierung „Hercy“, die die Geschichte der gleichnamigen sorbischen Band aus den 60er-Jahren beleuchtet. Die bearbeitete Fassung von Lubina Hajduk-Veljkovićowa thematisiert die Begeisterung für Musik und den Wettlauf ins Weltall, vor dem Hintergrund der strengen Bedingungen in der DDR.

Das Stück, welches über 180 Minuten mit einer Pause dauert, wird am 25. Januar um 19:30 Uhr in der Seminarstraße 120 in Bautzen aufgeführt. „Hercy“ schöpft aus dem Repertoire der damaligen Zeit und bringt die originale Live-Musik der Band auf die Bühne. Es wurde im Auftrag der Stiftung für das sorbische Volk und im Rahmen des Projekts „phōnē – Giving minority languages a voice“ entwickelt und reflektiert persönliche Erinnerungen der Band sowie die Beziehung zwischen Ost und West.

Kulturelle Vielfalt und Themen der Inszenierungen

Ein weiteres bemerkenswertes Stück in dieser Zeit ist „Der Koch und der halbe Soldat“, das am 11. Januar um 19 Uhr am Theater Junge Generation in Dresden aufgeführt wird. Dieses Stück beschäftigt sich mit sensiblen Fragen des Krieges und versucht, insbesondere jüngeren Menschen die Tragweite des Themas näherzubringen. Dabei werden zwei Bücher von Benny Lindelauf miteinander verwoben. Die Aufführung dauert 90 Minuten ohne Pause.

An der Bürgerbühne in Dresden wird am 10. und 22. Januar das Stück „Droge Faust“ gezeigt. Diese Inszenierung beschäftigt sich mit dem Einfluss von Drogen und basiert auf Goethes „Faust“. Mit einer Spielzeit von 85 Minuten ohne Pause bietet es eine kritische Sicht auf die Realität der Drogenproblematik. Die Aufführungen finden im Kleinen Haus, Glacisstraße 28, statt.

Ein Klassiker: „La traviata“ im Winter

In der Semperoper Dresden wird ebenfalls „La traviata“ aufgeführt, das bereits am 11. Januar Premiere feierte. Das Stück behandelt die Vergänglichkeit des Lebens und spiegelt die melancholischen Themen des Winters wider. Violetta blickt auf ihr Leben und ihre Beziehung zu Alfredo zurück. Dieses Stück hat eine Spielzeit von 155 Minuten und wird am 15. Januar sowie an weiteren Terminen gezeigt.

Zusätzlich wird am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen das Kinderstück „Peter Pan“ angeboten, das junge Zuschauer in die zauberhafte Welt des Neverland entführt. Diese Inszenierung greift die Themen des Erwachsenwerdens und des Fliegens auf, mit Musik von Leonard Bernstein. Die Aufführungen finden in mehreren Terminen bis Ende Januar statt und dauern 85 Minuten ohne Pause.

Historische Einordnung: Die sorbische Kultur

Die sorbische Musikkultur hat in der DDR eine besondere Professionalisierung erfahren. Dinge wie die Gründung des Arbeitskreises sorbischer Musikschaffender 1957 oder das Haus für sorbische Volkskunst 1956 haben dazu beigetragen, die Laienbewegung zu unterstützen und die sorbische Volkskunst zu fördern. Diese Entwicklungen wurden entscheidend durch die Anerkennung der Sorben als nationale Minderheit gefördert.

Die Sorben, eine der vier anerkannten Minderheiten in Deutschland, haben in der Lausitz historische Strukturen zur Entwicklung ihrer Musikkultur aufgebaut. Ihre Musik ist oft mit Dichtung, Literatur und Tanz verbunden und spielt eine bedeutende Rolle in der sorbischen Identität, wie MUGO berichtet. Die sorbische Musik lebt von Freischaffenden Künstlern und hat auch in der heutigen Zeit zahlreiche Förderer und Akteure, die zur Erhaltung und Entwicklung dieser einzigartigen Kultur beitragen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
theater-bautzen.de
Mehr dazu
mugo.hfm-weimar.de

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