Leipzig

Capa-Haus in Leipzig: Ausstellung War is over erinnert an Kriegsende

Am 21. Januar 2025 wird das Capa-Haus in Leipzig offiziell eröffnet und präsentiert eine überarbeitete Dauerausstellung mit dem Titel „War is over“. Diese Ausstellung gedenkt an die 80 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und zieht die Aufmerksamkeit auf die eindringliche Fotoserie „Last Man to Die“ von Robert Capa. Diese Serie wurde erstmals im Mai 1945 im „Life Magazin“ veröffentlicht und wird nun in einer neuen künstlerischen Gestaltung in Orange präsentiert, die die Drastik des Krieges betonen soll. Laut MDR sind neue Original-Fotos und Objekte in die Ausstellung integriert worden, einschließlich zweier Fotos, die zuvor durch amerikanische Militärzensur unterdrückt wurden. Eines dieser Bilder zeigt einen amerikanischen Soldaten, der einen Wehrmachtssoldaten tritt, und verdeutlicht so die Brutalität der damaligen Zeit.

Die Ausstellung bietet auch Einblicke in die persönliche Geschichte von Capa und seiner Partnerin Gerda Taro. Die beiden Fotografen waren jüdische Flüchtlinge, die vor den Nazis aus ihrer Heimat flohen. Gerda Taro, die 1933 aus Leipzig nach Paris floh, lernte Capa dort kennen. Gemeinsam prägten sie die moderne Kriegsfotografie maßgeblich. Capa’s Kameras, eine Armeejacke der 2. Division sowie Fliegerkappen der Wehrmacht sind als Originalobjekte in der Ausstellung zu sehen. Der Fokus wurde zudem verstärkt auf Taro gelegt, die als erste Frau in den Krieg zog und eine bedeutende Rolle in der Vermarktung ihrer Arbeiten hatte. Ihr Schicksal, als sie am 26. Juli 1937 im Alter von 26 Jahren an den Folgen einer Verletzung starb, ist Teil dieser bewegenden Geschichte, die auch in der Ausstellung thematisiert wird.

Ein zentraler Ort der Erinnerung

Das Capa-Haus befindet sich in der Jahnallee 61, 04177 Leipzig, und fungiert als zentraler Zugang zu den Stadtteilen Altlindenau, Plagwitz und Schleußig. Als Teil des Geschichts-Clusters Leipziger Westen liegt es in unmittelbarer Nähe des Felsenkellers, einem traditionsreichen Ort der Arbeiterbewegung, wo Persönlichkeiten wie Karl Liebknecht und Clara Zetkin Reden hielten. Wie capa-haus.org mitteilt, ist das Haus gut erreichbar, beispielsweise ab Hauptbahnhof in etwa zehn Minuten mit den Straßenbahnlinien 3, 7 und 15. Die Barrierefreiheit und großzügige Fensterfronten der Gerda-Taro-Lounge im Erdgeschoss bieten zudem einen einladenden Raum für Besucher.

Die neue Ausstellung im Capa-Haus hat auch eine tiefere gesellschaftliche Bedeutung. Sie füllt eine zentrale Leerstelle der Leipziger Erinnerungskultur aus und lädt dazu ein, sich mit dem Ende der NS-Herrschaft und dem Opfermut der US-amerikanischen Befreier auseinanderzusetzen. Es wird ein bedeutender Moment der Geschichte reflektiert, insbesondere als ein amerikanischer Soldat am 18. April 1945 von einem deutschen Scharfschützen getötet wurde, während Capa die US-Streitkräfte begleitete. Das zentrale Bild, das Capa von diesem Moment festhielt, zählt zu den bekanntesten Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg.

Robert Capa, geboren als André Friedmann in Ungarn, wurde für seine Kriegsfotografie berühmt und prägte das Motto: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, bist du nicht nah genug dran.“ Er war Mitbegründer der prestigeträchtigen Fotoagentur „Magnum“ und stellte seine Fähigkeiten in entscheidenden Momenten der Geschichte unter Beweis, darunter während der Invasion der Alliierten in der Normandie. Sein Erbe als einer der bedeutendsten Kriegsfotografen wird somit in der neuen Ausstellung des Capa-Hauses weitergetragen und gewürdigt, wie auch seine und Gerda Taros Erlebnisse bei der Berichterstattung über den Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) und die Herausforderungen, denen sie als jüdische Flüchtlinge gegenüberstanden. Deutsche Welle beleuchtet dabei die nachhaltigen Auswirkungen ihrer Arbeit auf die Kriegsfotografie.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
capa-haus.org
Mehr dazu
dw.com

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