Leipzig

Gedenken an Lidice: Musik als Mahnmal gegen das Verbrechen der Nazis

In Leipzig befindet sich ein Rosengarten, der an die tragischen Ereignisse des Juni 1942 erinnert, als das tschechische Dorf Lidice durch die Nationalsozialisten zerstört wurde. In diesem Zusammenhang wurden 340 Bewohner ermordet, was eine Vergeltungsmaßnahme für den Mordanschlag auf den SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich darstellte. Der Rosengarten fungiert heute als Mahnmal gegen den Terror der Nazis und symbolisiert die Zerbrechlichkeit des Lebens, eine Botschaft, die durch kulturelle Darbietungen verstärkt wird.

Am 12. Januar 2025 führte das HMT-Sinfonieorchester unter der Leitung eines einfühlsamen Dirigenten im Großen Saal der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ das Orchesterwerk „Memorial to Lidice“ des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů auf. Martinů schuf dieses bewegende Stück genau ein Jahr nach dem Massaker in Lidice, im Jahr 1943. Das Werk, das eine Dauer von etwa neun Minuten hat, wird als unpathetische Anklage betrachtet und zitiert klanglich Beethovens Fünfte Symphonie.

Die Bedeutung des Werks

Das „Memorial to Lidice“, das in Tschechisch auch als Památník Lidicím bekannt ist, wurde der Erinnerung an die unschuldigen Opfer des Massakers gewidmet. Die erste Aufführung fand am 28. Oktober 1943 in New York unter der Leitung von Arthur Rodzinski statt und die erste Aufführung in Prag ließ nicht lange auf sich warten – am Vorabend des siebten Jahrestages der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei am 14. März 1946 unter Rafael Kubelík.

Besonders bemerkenswert war der Aufruf des Dirigenten, nach der Aufführung nicht zu applaudieren, was dem Ernst des Anlasses Rechnung trug. Ein weiterer Teil des Konzerts war das 2. Konzert für Orgel und Orchester von Petr Eben, das im Jahr 1982 entstand. Es reflektiert die repressiven Umstände in der kommunistischen Tschechoslowakei. Eben stellte dem Werk ein Zitat aus dem 1. Petrusbrief voran, das die Bedrohung von Christen thematisiert.

Kontraste und Melodiensinn

Das Konzert zeigte darüber hinaus einen spannungsgeladenen Konflikt zwischen Orchester und Orgel, der im Finale einer Art „Höllentanz“ eskalierte. Nach der Pause erfreute das Publikum Dvořáks 8. Sinfonie, die mit ihrer melodischen Vielfalt und starken Inspiration durch die Natur glänzte. Die Studierenden des HMT-Sinfonieorchesters zeigten dabei eine bemerkenswerte Spielfreude, und das klangsatte Finale wurde mit Begeisterung aufgenommen.

Die Aufführung im Rosengarten von Leipzig brachte die Erinnerungen an Lidice auf eine eindringliche Weise in das Bewusstsein der Zuhörer und schuf einen Raum für Reflexion über die Schrecken des Krieges und den unaufhörlichen Kampf für Menschenwürde.

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Beste Referenz
lvz.de
Weitere Infos
imslp.org

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