Leipzig

Leipzig auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung – TotalEnergies investiert!

TotalEnergies plant in Leuna eine Wärmeübertragungsstation, die das Ziel verfolgt, eine CO2-freie Beheizung für 10.000 Haushalte in Leipzig zu ermöglichen. Diese Initiative wird mit 27 Millionen Euro aus dem Programm der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) gefördert. Aktuell wird die Abwärme in Leuna über Luft- und Wasserkühler an die Atmosphäre abgegeben. Die Raffinerie Mitteldeutschland GmbH von TotalEnergies beabsichtigt, Heißwasser aus dieser Abwärme zu erzeugen, das dann in das Leipziger Fernwärmenetz eingespeist wird. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, etwa 100.000 Leipziger Wohnungen klimaneutral zu beheizen und stellt einen Ersatz für die Wärmeeinspeisung aus dem Braunkohlekraftwerk Lippendorf dar. Die Planungsunterlagen sind in Weißenfels, Teuchern, Bad Dürrenberg und Leuna einsehbar, was Transparenz im Projekt gewährleistet.

Mit dieser Entwicklung wird auch der Rahmen des neuen Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) berücksichtigt, das am 18. November 2023 in Kraft trat. Dieses Gesetz setzt die europäische Energie-Effizienzrichtlinie vom 10. Oktober 2023 um und hat das übergeordnete Ziel, bis 2050 eine klimaneutrale EU zu schaffen. Laut dem EnEfG müssen die Mitgliedstaaten nationale Energieeffizienzbeiträge festlegen. Bis 2030 soll der Energieverbrauch im Vergleich zum EU-Referenzszenario 2020 um mindestens 11,7 % gesenkt werden. Die §§ 16 und 17 des Gesetzes beinhalten Maßnahmen zur Vermeidung und Verwendung von Abwärme, die gegenwärtig oft verloren geht.

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Nutzung von Abwärme

Abwärme, die als thermische Restenergie aus menschlichen Prozessen entsteht, wird zunehmend als kostengünstige Wärmequelle in der Industrie und im Gebäudebereich erkannt. Industrieprozesswärme macht laut dem EnEfG etwa 60 % des industriellen Endenergieverbrauchs aus. Unternehmen sind nun verpflichtet, unvermeidbare Abwärme wiederzuverwenden, was nicht nur gesetzlich gefordert ist, sondern auch zur Reduktion von CO2-Emissionen beiträgt. Bei Verstößen gegen die Vermeidungspflicht drohen Bußgelder bis zu 100.000 Euro.

Das Leuchtturmprojekt in Leipzig, bei dem die Abwärme aus dem Chemiepark Leuna in das hiesige Fernwärmesystem eingespeist wird, spielt eine essentielle Rolle im Rahmen dieser gesetzlichen Vorgaben. Geplant ist der Bau einer 20 Kilometer langen Wärmetransportleitung, die entscheidend zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen soll. Damit wird auch der breite Schulterschluss zwischen Industrie und Kommunen sichtbar, um die Ziele der Klimaneutralität zu erreichen.

Forschung und Entwicklung in der Wärmewirtschaft

Zusätzlich zu den aktuellen Projekten wird die Bedeutung von Effizienzkriterien in der Fernwärmeversorgung hervorgehoben. Ein Forschungsprojekt des Fraunhofer IFAM mit dem Titel „Definition und Potenziale von Effizienz in Wärmenetzen (WäNEff)“ hat sich zum Ziel gesetzt, den Status quo der Fernwärme in Deutschland zu erfassen und die technischen Komponenten sowie die Effizienzpotenziale zu analysieren. Dabei wird untersucht, welche Hürden bei der Neuplanung effizienter Wärmenetze bestehen und wie diese überwunden werden können.

Das Projekt umfasst eine Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer IFAM, dem Öko-Institut und der GERTEC, einem Ingenieurbüro mit umfassender Erfahrung in der Planung und Umsetzung von Wärmenetzen. Die Ergebnisse sollen nicht nur Transparenz schaffen, sondern auch die Grundlage für weitere Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Wärmesektors legen. Insbesondere in urbanen Räumen soll der Ausbau von Fernwärme nicht behindert werden, um den Anforderungen der Klimaneutralität bis 2045 gerecht zu werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
goerg.de
Mehr dazu
ifam.fraunhofer.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert