Leipzig

Leipzig feiert Buchstadt: 200 Jahre Literaturgeschichte in voller Pracht!

Leipzig feiert ab Freitag, den 31. Januar 2025, sich selbst als Buchstadt unter dem Motto „Mehr als eine Geschichte“. Anlässlich der Gründung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vor 200 Jahren sind rund 40 Projekte und Veranstaltungen geplant. Ziel der Festivitäten ist es, die Buchstadt-Tradition als identitätsstiftendes Thema in den Vordergrund zu rücken und die Vernetzung zwischen den Akteuren der Buchbranche zu fördern. Der Fokus liegt zudem auf der Zukunft des Buches und seiner Branchenvertreter.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wird die Ausstellung „Vielseitig. Geschichten aus der Buchstadt Leipzig“ im Stadtarchiv eröffnet. Diese wurde von Studierenden der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) konzipiert. Ein besonderes Highlight stellt eine 360-Grad-Installation in einem begehbaren Würfel dar. Die Ausstellung behandelt sowohl Blüte- als auch Krisenzeiten der Buchstadt, beleuchtet den Kampf ums freie Wort sowie die Rolle mutiger Frauen in der Literaturgeschichte. Zudem werden Themen wie die Buchmesse, die BUGRA-Weltausstellung von 1914 und die Zerstörung des Graphischen Viertels während des Zweiten Weltkriegs thematisiert.

Kulturelle Höhepunkte und Veranstaltungen

Die HTWK ist auch an verschiedenen kulturellen Ereignissen beteiligt, darunter die „Nacht der Bibliotheken“ am 4. April, die ein spezielles Angebot für fremdsprachige Nutzer bietet. Dort wird eine Mitmach- und Tauschaktion durchgeführt, um eine „Bibliothek der Sprachen“ zu schaffen. Am 30. April findet eine Diskussionsrunde des Börsenvereins zur Rolle der Literaturbranche in der Gesellschaft statt. Eine Lesereihe über „Weibliche Stimmen aus der Buchstadt Leipzig“ wird vom Verlag Palomaa Publishing organisiert. Ein weiteres Highlight ist das Festival „Festlesen“ für Kinder, das am 23. und 24. Mai vom Jungen Literaturbüro veranstaltet wird.

Zusätzlich sind die BookWalkTalks geplant, die geführte Rundgänge mit Lesungen an versteckten Buchorten sowie Workshops in Schulen anbieten. Die Vielfalt der Veranstaltungen zeigt, wie lebendig die Literaturszene in Leipzig ist.

Historischer Kontext des Buchwesens in Leipzig

Leipzig war von Ende des 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts als deutsche Buchhauptstadt bekannt. Die Geschichte der Buchstadt begann mit dem kaiserlichen Messe-Privileg und der Reformation. Verlage wie Breitkopf, Brockhaus, Reclam, Seemann, Baedeker und Insel trugen maßgeblich zum internationalen Renommee Leipzigs bei. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden 90 Prozent des weltweiten Notendrucks in Leipzig realisiert, und die Deutsche Bücherei eröffnete 1912.

Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig wurde am 30. April 1825 gegründet und hatte in den Anfangsjahren bereits 235 Mitglieder. Der Verein setzte sich erfolgreich für die Abschaffung der Zensur, die Regelung des Urheberrechts und die Einführung fester Ladenpreise ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Börsenverein 1946 seine Tätigkeiten in Leipzig wieder auf und hat bis heute eine zentrale Rolle in der deutschen Buchkultur übernommen. Lediglich ein Büro ist seit der Wiedervereinigung in Leipzig verblieben, während der Hauptsitz nach Frankfurt am Main verlegt wurde.

Leipzigs Einfluss auf die Buchbranche ist auch evident in der Rolle der Leipziger und Frankfurter Buchmesse, die als wichtigste Veranstaltungen der deutschsprachigen Literaturszene fungieren. Diese Messen bieten eine Plattform für Verlage, Dienstleister und Autoren, um in Kontakt zu treten und die Vielfalt der Literatur zu präsentieren, wie epubli.com berichtet.

Insgesamt zeichnet sich das Jubiläum nicht nur durch die Feier der langen Tradition der Buchstadt aus, sondern auch durch einen klaren Blick auf zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen im Literatursektor.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org
Mehr dazu
epubli.com

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