
Lois Openda, der 24 Jahre alte Stürmer von RB Leipzig, steht momentan nicht nur im sportlichen Fokus, sondern sieht sich auch einer Welle von Rassismus ausgesetzt. Laut Bild hat er in den sozialen Medien Droh- und Hassnachrichten erhalten, die ihn mit rassistischen Beleidigungen konfrontieren. Openda veröffentlichte einige dieser Nachrichten auf seinem Instagram-Profil, wobei die Angriffe hauptsächlich von anonymen Autoren stammen und in Englisch und Französisch verfasst sind.
Der talentierte Spieler hat seit neun Spielen kein Tor erzielt und blieb im neuen Jahr torlos. Trotz dieser sportlichen Herausforderung zeigt sich Openda stark und stolz auf seine Wurzeln. Auf Instagram reagierte er auf die Hassbotschaften mit weinenden Emojis und erklärte, dass er sich von Rassisten nicht einschüchtern lassen werde, denn er sei stolz darauf, schwarz zu sein.
Reaktionen von RB Leipzig
RB Leipzig hat die rassistischen Angriffe gegen Openda scharf verurteilt. In einer offiziellen Mitteilung bekräftigte der Klub seine Unterstützung für den Spieler und stellte klar, dass Diskriminierung in jeglicher Form nicht toleriert wird. RB Leipzig steht für die Werte von Vielfalt, Offenheit und Toleranz, wie MDR berichtet. Teamkollegen wie Xavi Simons und Benjamin Sesko haben Openda ebenfalls Mut zugesprochen und ihn in dieser schweren Zeit unterstützt.
Die Vorfälle rund um Openda sind nicht isolierte Fälle. Rassistische Beleidigungen und Anfeindungen sind im Profisport weit verbreitet. Ein Beispiel dafür ist Ibrahima Cissé vom FC Schalke 04, der in einem Spiel brutal beleidigt wurde, nachdem er einen Elfmeter verursacht hatte. Diese Vorkommnisse unterstreichen die systematischen Probleme, die mit Rassismus im Sport verbunden sind.
Der gesellschaftliche Kontext
Senfo Tonkam, ein Antirassismus-Experte, erläutert, dass die tief verwurzelten gesellschaftlichen Strukturen, die Rassismus im Sport fördern, auch in bezahlten Sportarten sichtbar sind. Die besetzten Positionen im deutschen Sport sind häufig nicht ethnisch vielfältig, was zur Diskriminierung beiträgt. Weitere Dimensionen des Problems zeigen sich durch Problemstellungen in den Bereichen Zuwanderung und Asyl, die den Zugang zu Sport für bestimmte Bevölkerungsgruppen erschweren.
Rassismus ist ein systemisches Problem und reicht weit über einzelne Vorfälle hinaus. Während es positive Entwicklungen in der Antirassismus-Arbeit im Sport gibt, wie das Projekt „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“, ist noch ein langer Weg zu beschreiten. Es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen gegen Rassismus in der Gesellschaft stärker gehört werden und helfen, ein respektvolles Miteinander im Sport zu fördern, wie auch MADS feststellt.