
Die Diskussion um den geänderten Bebauungsplan am Triftweg in Meißen erreicht einen neuen Höhepunkt. Die Mehrheit der Stadträte hat den Plan genehmigt, der den Bau von sechs dreigeschossigen Doppelhäusern und einem Einzelhaus auf insgesamt 13 Grundstücken vorsieht. Anwohner, die seit vier Jahren gegen dieses Vorhaben protestieren, fühlen sich nicht gehört und haben ein Protestschreiben mit 320 Unterschriften eingereicht. Trotz dieser Bedenken wurde das Anliegen der Bürger anscheinend von der Stadtverwaltung ignoriert, wie Wochenkurier berichtet.
Ein „Runder Tisch“ zur Einbindung der Anwohner hat nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert. Die Bürger äußern Bedenken, dass die geplante Bebauung nicht nur ihre Lebensqualität gefährdet, sondern auch zu signifikanten infrastrukturellen Veränderungen führt. Ein zentraler Punkt in der Kritik ist der geplante Ausbau eines bisherigen ruhigen Weges zu einer Straße, die durch Wiesen und Garagen bis zum Questenberg führen soll. Dies könnte nicht nur den Verkehr erhöhen, sondern auch das Mikroklima in der Umgebung negativ beeinflussen.
Negative Auswirkungen auf die Natur und das Stadtklima
Ein weiterer kritischer Aspekt der Anwohner ist der Verlust von Freiflächen, die als wichtige Kaltluftschneise für das Stadtklima gelten. Der geplante Wohnungsbau sei nicht nur unausgereift, sondern auch mangelhaft hinsichtlich eines nachhaltigen Konzepts. Familien befürchten, dass das Freizeitareal, das sie für gemeinsame Aktivitäten nutzen, durch die Bauprojekte verloren geht.
Die Anwohner warnen zudem vor einem möglichen Dominoeffekt, bei dem weitere Flächen bebaut werden könnten. Ein nachhaltiges Gesamtkonzept, in das die Entwicklung des benachbarten Gutes Korbitz integriert wird, müsse dringend formuliert werden, da die Stadt in der Bebauung ein Potenzial zur Schaffung neuen Wohnraums und zur wirtschaftlichen Entwicklung sieht.
Das Verfahren des Bebauungsplans
Der geänderte Bebauungsplan wird erneut öffentlich ausgelegt und in ein Regelverfahren überführt. Laut 123recht regelt ein Bebauungsplan die städtebauliche Ordnung für einen bestimmten Bereich und legt fest, was und wie auf den einzelnen Grundstücken gebaut werden darf. Das Verfahren umfasst mehrere Schritte, beginnend mit dem Aufstellungsbeschluss bis hin zum Feststellungsbeschluss durch den Gemeinderat.
Ein zentraler Bestandteil des Verfahrens ist die Umweltprüfung, die durchgeführt wird, um die ökologischen Auswirkungen der Bauprojekte zu bewerten. Die Stadtverwaltung betont, dass die Sorgen der Bürger ernst genommen werden, doch viele Anwohner äußern Zweifel, dass ihre Einwände tatsächlich Berücksichtigung finden. Sie haben angekündigt, weiterhin gegen die Bebauung zu kämpfen und ihre Stimme zu erheben.