
Die Gemeinde Käbschütztal steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Mit rund 3.000 Einwohnern, verteilt auf 37 Ortsteile, und einer Fläche von etwa 50 Quadratkilometern, weist die Gemeinde eine komplexe Infrastruktur auf. Insgesamt gibt es 55 Kilometer Gemeindestraßen, 24 Brücken und 64,4 Kilometer Gewässer zweiter Ordnung. Dennoch ist Käbschütztal seit über fünf Jahren in einer Dauerpleite und verzeichnet aktuell ein Minus von rund einer Million Euro. Prognosen deuten darauf hin, dass bis Ende 2026 ein Defizit von etwa 2,5 Millionen Euro erreicht werden könnte, was die Lage weiter verschärft. Dies berichtet Sächsische.de.
Der Bürgermeister Frank Müller, parteilos und gewählt im Juli 2022, setzt sich für eine Verbesserung der finanziellen Situation ein. Müller, der zuvor sieben Jahre als Bauamtsleiter tätig war, appelliert an weniger Bürokratie und mehr Eigenverantwortung für die Kommunen. Besonders akut ist der Bedarf an Haushaltshilfen vom Freistaat, um die tragischen finanziellen Engpässe zu überwinden. Eine im Herbst 2023 beantragte Bedarfzuweisung wurde jedoch abgelehnt.
Öffentliche Infrastruktur und Sanierungsprojekte
Ein Beispiel für die Bestrebungen der Gemeinde ist die kürzliche Sanierung der energetisch modernisierten Turnhalle in Krögis, die aus der DDR-Zeit stammt. Diese kostete 1,9 Millionen Euro, wovon die Gemeinde 432.000 Euro trug. Die neuen Sportstätten umfassen Handball- und Volleyballfelder sowie Solarpaneele. Für 2025 plant die Gemeinde zudem die Sanierung des alten Heizhauses, mit Kosten von rund 600.000 Euro, die abhängig von der Förderzusage sind.
Ein weiteres Vorhaben ist die Schaffung eines neuen Baugebiets in Krögis, wo 15 Einfamilienhäuser und ein Gemeinschaftsgebäude entstehen sollen. Gleichzeitig wird ein neues Feuerwehrgerätehaus benötigt, da das aktuelle in Großkagen zu klein ist. Die Gemeinde kämpft nicht nur mit ihrer finanziellen Krise, sondern auch mit strukturellen Nachteilen wie einer hohen Infrastrukturbelastung und einem Mangel an Gewerbe.
Fördermöglichkeiten und coming perspectives
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, könnte die Gemeinde die EU-Förderprogramme in Betracht ziehen. Die EU bietet diverse Finanzierungsinstrumente, die speziell auf strukturschwache Regionen abzielen. Programme wie der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der Just Transition Fond (JTF) könnten hilfreich sein. Diese zielen darauf ab, Entwicklungsunterschiede zu mindern und Lebensbedingungen in strukturschwachen Regionen zu verbessern, was für Käbschütztal von großer Bedeutung wäre.Städtetag.de beleuchtet diese Fördermittel genauer.
Zusätzlich wird das Engagement der Gemeinde in Umwelt- und Klimaschutzprojekten durch Programme wie LIFE und die European Urban Initiative (EUI) unterstützt. Diese könnten helfen, innovative Lösungen für die nachhaltige Stadtentwicklung zu entwickeln.
Die Situation in Käbschütztal zeigt, wie wichtig eine proaktive Herangehensweise an finanzielle und infrastrukturelle Herausforderungen ist. Mit den richtigen Maßnahmen und Unterstützungen könnte die Gemeinde gestärkt aus ihrer Krise hervorgehen.