Meißen

Kampf ums Überleben: Coswig Guss leidet unter hohen Energiekosten!

Die Gießerei Coswig Guss ist mit Schwierigkeiten konfrontiert, die die gesamte deutsche Industrie betreffen. Im Jahr 2024 betrug der Umsatz des Unternehmens etwa 43 Millionen Euro, was einem Rückgang von rund zehn Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Hauptgrund für diesen Rückgang sind die hohen Energiekosten, die die Preise für die produzierten Walzen für Eisenbahnschienen und Rotorhohlwellen für Windräder in die Höhe treiben. Diese Kosten belaufen sich jährlich auf bis zu sechs Millionen Euro, während der Energiebedarf des Unternehmens bei etwa 55 Gigawattstunden liegt. Der General Manager Dario Kratzsch betont die Herausforderungen, die sich aus der rückläufigen Nachfrage im Inland ergeben, die durch die Wirtschaftskrise und eine generelle Investitionszurückhaltung bedingt sind.

Coswig Guss erzielt zwei Drittel seines Umsatzes im Ausland, hat jedoch Probleme, sich gegen Konkurrenz aus Fernost durchzusetzen. Der Windkraftboom, der das Unternehmen bis 2016 unterstützte, ebbte ab, als ein Hauptkunde in der Branche in Insolvenz ging. Zur Reduzierung der Betriebskosten wurden 29 Stellen abgebaut. Neben den hohen Energiekosten plagen die Gießerei auch bürokratische Hürden, die den Transport weiter erschweren. Ein Beispiel sind die verschiedenen Regelungen für Schwertransporte in den Bundesländern, die es komplizierter machen, eine 48 Tonnen schwere Hohlwelle für ein Windrad nach Dänemark zu befördern.

Herausforderungen der Energiewende

Die hohe Energieeinspeisung in Deutschland ist ein weiterer besorgniserregender Punkt, der für Coswig Guss sowie für viele andere Unternehmen in der Weltwirtschaft von Bedeutung ist. Laut dem DIHK sind die Gaspreise in Deutschland bis zu siebenmal höher als in anderen Ländern, während die Strompreise um bis zu fünfmal über den Kosten in konkurrierenden Staaten liegen. Die Abschaltung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Eingriffe in Kraftwerke haben in den letzten zehn Jahren zu einer Verdopplung der Entgelte für das Übertragungsnetz geführt.

Hohe Energiekosten schränken den Spielraum für Investitionen in Forschung und Entwicklung erheblich ein. Besonders betroffen sind energieintensive Industrien wie Chemie, Metall und Glas. Laut dem IHK-Energiewende-Barometer ziehen immer mehr Unternehmen in Betracht, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Es wird geschätzt, dass vier von zehn Unternehmen COVID-19 sowie die Energiepreise als Gründe für eine mögliche Produktionseinschränkung oder -verlagerung anführen.

Politische Maßnahmen gefordert

Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen zu stärken, fordert Dario Kratzsch, dass die Regierung die Strom- und Gaskosten für Unternehmen senkt und bürokratische Hürden abbaut. Ein weiteres Ziel ist es, die Transformation der Energieversorgung voranzutreiben, ohne Technologien zu verbieten oder selektive Branchen zu bevorzugen. Gerald Schmid, ein Fachmann von Frontier Economics, sieht in einer gezielten Unterstützung der erneuerbaren Energien dringenden Handlungsbedarf zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit.

Die Zukunft der deutschen Industrie hängt wesentlich von der Fähigkeit ab, attraktivere Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch Firmen wie Coswig Guss trotz der Herausforderungen überleben und wachsen können.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
diesachsen.de
Weitere Infos
frontier-economics.com
Mehr dazu
dihk.de

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