Meißen

Schock für Lommatzsch: Maul- und Klauenseuche bedroht Viehzucht!

Die Agrargenossenschaft Lommatzsch steht im Zentrum eines aktuellen Krisengeschehens, das durch den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland alarmiert wird. Bei einem Besuch von Anita Maaß, der Bürgermeisterin von Lommatzsch, und dem FDP-Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst konnten die Verantwortlichen der Genossenschaft auf die verwüstenden Auswirkungen der Seuche blicken. Bei diesem Anlass war der Kuhstall aufgrund der Seuchengefahr geschlossen, was die Besorgnis der Landwirte über die weitreichenden Folgen der Erkrankung verdeutlichte.

Die Agrargenossenschaft bewirtschaftet umfassende Flächen von 2.300 Hektar, auf denen Weizen, Raps, Erbsen und Zuckerrüben angebaut werden. Rund 1.000 Rinder werden in modernen Ställen gehalten, die mit innovativen Einrichtungen wie Massagebürsten und Gummimatten ausgestattet sind. Dies zeigt das Engagement der Genossenschaft, optimale Bedingungen für die Tiere zu schaffen, auch wenn die Bürokratie und strenge Vorschriften im Agrarsektor zunehmend erdrückend wirken.

Bürokratie als Hemmschuh

Wolfgang Grübler, ein Vorstandsmitglied und über 70 Jahre alt, äußerte während des Besuchs deutliche Kritiken an der überbordenden Bürokratie. Besonders die Anforderungen für die grünen Kennzeichen landwirtschaftlicher Fahrzeuge sorgen für Frustration. Der damit verbundene Antrag sei ein erheblicher zusätzlicher Aufwand gewesen, was Grübler als Beispiel für die ineffectiven bürokratischen Hürden anführt.

Torsten Herbst unterstützt diese Sichtweise und schlägt vor, dass der Staat künftig Daten nur einmal abfragen sollte, um effizientere Abläufe zwischen den Behörden zu gewährleisten. Die Überregulierung wird zudem von der Tatsache verstärkt, dass Landwirte häufig mit Misstrauen betrachtet werden. Dies betrifft auch die strengen gesetzlichen Regelungen zur Düngung, die von der Genossenschaft genau eingehalten werden müssen.

Die Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche

Die jüngsten Ausbrüche der MKS, die es erstmals seit 1988 wieder in Deutschland gibt, sorgen für große Besorgnis in der Landwirtschaft. Der jüngste Fall trat bei einem Wasserbüffelbestand in Brandenburg auf. MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die nicht nur Rinder und Schweine, sondern auch andere Paarhufer wie Rehe und Ziegen betreffen kann. Im Rahmen von Schutzmaßnahmen mussten bereits erste Tiere vorsorglich getötet werden.

Die Bundesregierung hat erkannt, dass die wirtschaftlichen Schäden durch die Seuche in die Milliarden gehen könnten. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir berichtete über die Bedeutung der Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Krankheit. Experten haben bereits einen Impfstoff in Aussicht gestellt, der in der Lage ist, bis zu 750.000 Dosen zu produzieren.

Die Situation ist besorgniserregend, da mehrere Länder bereits Einfuhrverbote für tierische Produkte aus Deutschland erlassen haben und die wirtschaftlichen Schäden sowohl national als auch international spürbar sind. Eine Schutzzone um die befallenen Betriebe und ein Transportverbot für Klauentiere sollen das Virus eindämmen und die Ausbreitung verhindern. Gleichzeitig leiden Agrarbetriebe unter dem Druck, dass die Tierseuchenkasse möglicherweise nicht alle entstandenen Schäden abdecken kann.

Die Agrargenossenschaft Lommatzsch, die nicht nur für ihre hochwertigen Produkte, sondern auch für das Verantwortungsbewusstsein ihrer Mitglieder bekannt ist, erhofft sich von den politischen Entscheidungsträgern ein entspannteres Verhältnis zu bürokratischen Auflagen. Grübler betont den unveränderlichen Wert des Bodens und sieht den anstehenden Einsatz eines Erbsenpflückdreschers als positive Entwicklung.

Inmitten dieser Herausforderungen bleibt die Hoffnung, dass durch verständnisvolle gesetzliche Regelungen und effiziente Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche die Landwirtschaft in Sachsen und darüber hinaus gestärkt werden kann.

Um mehr über die aktuellen Entwicklungen zu erfahren, lesen Sie die Berichte von Die Sachsen, Agrarheute und Bundestag.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
diesachsen.de
Weitere Infos
agrarheute.com
Mehr dazu
bundestag.de

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