
Jutta Emes wird die erste Frau an der Spitze der Bergakademie Freiberg. Am 6. Februar 2025 wählte der erweiterte Senat die erfahrene Professorin zur neuen Rektorin der traditionsreichen Institution. Emes folgt auf Klaus-Dieter Barbknecht, der die Hochschule seit einem Jahrzehnt geleitet hat. Ihre Amtszeit beginnt im Sommer und wird fünf Jahre dauern.
Die Bergakademie Freiberg, die 1765 gegründet wurde, gilt als die älteste montanwissenschaftliche Hochschule der Welt. Seit Anfang der 1990er Jahre firmiert sie als Technische Universität. Aktuell zählt die Lehranstalt etwa 4.400 Studierende, die sich in einer Vielzahl von Studiengängen gestalten, die das Spektrum der Montanwissenschaften und Ingenieurwissenschaften abdecken.
Wahl und beruflicher Hintergrund
Emes wurde im dritten Wahlgang gewählt, eine geheime Wahl, bei der keine Informationen zu weiteren Mitbewerbern veröffentlicht wurden. Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow gratulierte ihr und bezeichnete sie als erfahrene Führungspersönlichkeit mit großer internationaler Vernetzung. Emes ist seit 2011 Professorin für Marketing und Medien an der Bauhaus-Universität Weimar.
Über ihre Tätigkeiten an der Bauhaus-Universität hinaus war Emes von 2022 bis 2023 vorübergehend für die Leitung der Hochschule verantwortlich und hat seit 2014 die Rolle der Vizepräsidentin für Internationalisierung und Digitalisierung inne. Zudem ist sie seit 2016 Mitglied des Verwaltungsrates des Mitteldeutschen Rundfunks.
Frauen in Führungspositionen an Universitäten
Die Wahl von Jutta Emes ist ein bedeutender Schritt in der Gleichstellung an Hochschulen. Aktuell leiten 42 Prozent der deutschen Universitäten Frauen. Der Anteil an weiblichen Führungskräften hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen, was sich in einer Erhöhung der Frauenquote auf 32 Prozent im Jahr 2023 widerspiegelt. An Hochschulen für angewandte Wissenschaften liegt die Quote bei 25 Prozent, während sie an Universitäten 42 Prozent beträgt.
Insgesamt zeigt eine jährliche Auswertung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung, dass seit 2018 die Anzahl der Universitätspräsidentinnen und Rektorinnen um 17 Prozentpunkte gestiegen ist. Diese Entwicklung zeigt, dass sich langsam, aber stetig die Geschlechterverhältnisse in den Führungsetagen der akademischen Welt ändern.
Mit dieser Wahl wird die Bergakademie Freiberg nicht nur Teil dieser positiven Entwicklung, sondern setzt auch ein Beispiel für andere Institutionen. Jutta Emes bringt wertvolle Erfahrungen in die neue Position, was sie zu einer vielversprechenden Rektorin macht.
Die Bestellung als Rektorin erfolgt durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Emes wird in einer Zeit an die Spitze der Bergakademie Freiberg treten, in der die Hochschule weiterhin den Fokus auf Internationalisierung und Digitalisierung legt, Themen, in denen sie sich bereits als Vizepräsidentin engagiert hat.
Die Entwicklung der Hochschulleitungen zeigt, dass es in Deutschland einen klaren Trend in Richtung mehr weiblicher Führung gibt, auch wenn die Mehrheit der Universitätsleitungen weiterhin männlich ist. Diese Veränderungen tragen dazu bei, die akademischen Einrichtungen in Deutschland zukunftsfähig zu halten und diverser zu gestalten.
Für weitere Informationen zur Wahl von Jutta Emes und zur Bergakademie Freiberg kann auf Sächsische.de, Zeit.de und CHE.de verwiesen werden.