Nordsachsen

Alarmstufe Rot: Maul- und Klauenseuche bedroht Klauentiere in Sachsen!

Am 19. Januar 2025 empfiehlt das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt (LÜVA) Nordsachsen, die Biosicherheitsmaßnahmen für Halter von Klauentieren zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Diese Empfehlung folgt auf den jüngsten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland, welcher am 10. Januar 2025 bestätigt wurde. Das LÜVA hat den Haltern von Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen und Kameliden im Landkreis Nordsachsen dringend angeraten, ihre Tierhaltung unverzüglich beim Amt anzuzeigen.

Aktuell ist im Landkreis Nordsachsen kein MKS-Fall gemeldet. MKS ist eine hoch ansteckende Tierseuche, die alle Klauentiere betreffen kann. Dazu gehören neben den genannten Arten auch Rot-, Reh- und Damwild sowie Kameliden. Die Seuche stellt eine große Herausforderung für das Tierseuchen-Management dar, da sie sich schnell verbreitet und es eine potenzielle Gefahr der Übertragung auf den Wildbestand gibt. Die Symptome bei erkrankten Tieren sind sehr charakteristisch: Fieber, vermehrter Speichelfluss, gerötete Maulschleimhaut sowie Bläschen an Lippen, Zahnfleischrand, Klauen und Zitzen.

Dringlichkeit der Meldung bei Verdacht auf MKS

Ein Verdacht auf MKS muss umgehend dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden, und es wird empfohlen, einen Tierarzt zu konsultieren. Die genaue Epidemiologie des Seuchenursprungs in Brandenburg bleibt unklar, was besorgniserregend ist. Aufgrund der ungeklärten Lage sind gegenwärtig keine Veranstaltungen mit gefährdeten Tieren aus mehr als einem Landkreis in Sachsen erlaubt. Dies dient der Eindämmung und Kontrolle der Krankheit, die zum ersten Mal seit 1988 wieder in Deutschland aufgetreten ist.

Die bundesweiten Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche sind bereits in Gang gesetzt. Sofort nach Feststellung des Ausbruchs wurden betroffene Tiere getötet, und es wurden Sperrzonen um den betroffenen Betrieb eingerichtet. Diese umfassen eine Schutzzone mit einem Mindestradius von 3 km sowie eine Überwachungszone mit mindestens 10 km Radius. In diesen Zonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten. Zudem wurde ein vollständiges Verbringungsverbot für empfängliche Tiere in Brandenburg und Berlin verhängt, das als „Stand Still“ bezeichnet wird.

Auswirkungen auf Ausstellungen und Veranstaltungen

In Anbetracht dieser Situation wurden auch der Zoo und der Tierpark in Berlin geschlossen. Im Rahmen der Grünen Woche, die vom 17. bis 26. Januar 2025 stattfindet, werden keine Klauentiere ausgestellt. Der Zentrale Krisenstab Tierseuchen hat sich bereits mit den Bundesländern und der EU über das weitere Vorgehen abgestimmt. Eine Sondersitzung des zuständigen Ausschusses im Bundestag fand am 15. Januar 2025 statt, um die Situation zu erörtern.

MKS ist eine vesikuläre Erkrankung, die klinisch nicht von anderen ähnlichen Erkrankungen unterschieden werden kann. Es ist wichtig zu beachten, dass das Virus durch belebte und nicht belebte Vektoren übertragen werden kann und sich über große Entfernungen mit der Luft verbreitet. Tiere, die an MKS genesen sind, können zudem über längere Zeit Träger des Virus bleiben. Unter den heutigen hygienischen Bedingungen besteht jedoch keine Gefahr für Verbraucher von pasteurisierter Milch oder Milchprodukten. MKS wird von der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) als gelistete Seuche geführt und kann gravierende gesundheitliche sowie sozioökonomische Auswirkungen haben.

Weitere Informationen finden Sie auf BfR und beim BMEL.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
l-iz.de
Weitere Infos
bfr.bund.de
Mehr dazu
bmel.de

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