Nordsachsen

Eilenburg sucht Zeugen: Wo ist die Statue „Mutter mit Kind“ geblieben?

Mario Golle, ein 61-jähriger Bürgerpolizist aus Eilenburg, geht heute auf Streife. Seit über elf Jahren ist er in dieser Rolle aktiv und fungiert als Bindeglied zwischen den Bürgern und der Polizei. Während seiner Patrouille im Polizeiwagen informiert er die Leitstelle via Funk und fährt vom Polizeirevier am Nordring in Richtung Stadtpark. Dort ist vor Kurzem die Statue „Mutter mit Kind“ verschwunden, und Golle plant, nach Zeugen zu suchen, die etwas zu dem Vorfall sagen können. Trotz seiner Bemühungen hat er bisher noch keine Informationen von Anwohnern erhalten.

In seiner Funktion als Bürgerpolizist hat Golle den Vorteil, dass er in der Stadt gut bekannt ist. Sein persönliches Netzwerk hilft ihm, Vertrauen bei den Bürgern aufzubauen. Gemeinsam mit drei weiteren Bürgerpolizisten in der Region führt er Präventionsarbeiten an Schulen durch und betreut Praktikanten. Ein zentrales Ziel dieser Tätigkeit ist es, die Nähe zwischen der Polizei und den Bürgern zu fördern, ein Anliegen, das durch die Tatsache unterstrichen wird, dass in Sachsen ein Betreuungsschlüssel von einem Bürgerpolizisten auf 7500 Einwohner besteht.

Die Herausforderungen der Bürgersicherheit

Ein weiteres Thema, das Golle anspricht, sind die häufigen Anliegen der Bürger, insbesondere Nachbarschaftsstreitigkeiten, die er durch persönliche Gespräche zu lösen versucht. Es ist nicht das erste Mal, dass er mit solch schwierigen Situationen konfrontiert wird. Auf seiner aktuellen Streife achtet er zudem darauf, dass Behindertenparkplätze ordnungsgemäß genutzt werden und Gehwege nicht blockiert sind. Golle vermutet, dass die Statue, die entwendet wurde, mit „brachialer Gewalt“ entführt wurde, was sein Gefühl der Dringlichkeit unterstreicht, die Straftaten in der Stadt zu reduzieren.

Die Wahrnehmung von Sicherheit in der Gesellschaft steht derzeit im Fokus der Diskussion. Laut MDR zeigen Umfragen, dass viele Menschen in Deutschland eine Zunahme der Unsicherheit wahrnehmen, obwohl die polizeiliche Kriminalstatistik einen Rückgang der registrierten Kriminalität über die letzten Jahrzehnte dokumentiert. Frank Asbrock, Sozialpsychologe und Leiter des Zentrums für Kriminologische Forschung Sachsen, erklärt, dass die Kriminalitätsstatistik nur einen Teil der Realität abbildet und es ein „Dunkelfeld“ non-registrierter Kriminalität gibt.

Die Diskrepanz zwischen dieser Statistik und den Gefühlen der Öffentlichkeit spiegelt eine tieferliegende Problematik wider. Laut Asbrock ist es wichtig, mehrere Datenquellen zu berücksichtigen, um ein umfassendes Bild der Kriminalität zu erhalten. Er verweist darauf, dass die Wahrnehmung der Bürger oft nicht der Realität entspricht, da die Kriminalität insgesamt seit 20 bis 30 Jahren abgenommen hat.

Die Zukunft der Bürgerpolizei

Ein weiterer Aspekt, den Golle hervorhebt, ist der Mangel an jüngeren Kollegen in seinem Arbeitsumfeld. Er wünscht sich, dass mehr junge Leute die Funktion der Bürgerpolizisten übernehmen, um die Verbindung zur Bevölkerung zu stärken. In naher Zukunft wird zudem eine Verdopplung der Anzahl der Bürgerpolizisten in Sachsen erwartet. Dies wurde von Innenminister Armin Schuster angekündigt und könnte eine wertvolle Bereicherung für die Gemeinschaft darstellen.

Während Mario Golle heute auf Streife geht, bleibt er optimistisch. Trotz der Herausforderungen, mit denen er konfrontiert ist, bleibt sein Engagement für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bürger in Eilenburg ungebrochen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
lvz.de
Weitere Infos
mdr.de

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