
Am Flughafen Leipzig/Halle wird seit Januar ein innovativer Sicherheitsscanner getestet, der die Sicherheitskontrollen für Fluggäste erheblich vereinfachen und beschleunigen soll. lvz.de berichtet, dass es sich hierbei um den ersten Einsatz dieses Modells bundesweit handelt. Die neue Walk-Through-Technologie ermöglicht es Reisenden, ohne Anhalten durch den Scanner zu gehen. Dadurch wird nicht nur der Zeitaufwand reduziert, sondern auch ein reibungsloser Ablauf in den oft überfüllten Warteschlangen angestrebt.
Der Sicherheitsscanner nutzt, ähnlich wie herkömmliche Körperscanner, Millimeterwellentechnik. Diese Technik bietet die Hoffnung, dass sich die Sicherheitskontrollen für die Reisenden erheblich verkürzen lassen. Insbesondere Familien profitieren von dieser Neuerung, da Kinder kurzfristig ohne Eltern im Scanner durchlaufen können, was den Prozess für alle Beteiligten erleichtert.
Geplante Integration und zukünftige Tests
Die Integration des neuen Scanners in die regulären Luftsicherheitskontrollen soll in den kommenden Monaten evaluiert werden. Bei erfolgreichem Abschluss dieser Tests besteht die Möglichkeit, die Geräte auch an anderen Flughäfen in Deutschland einzusetzen. Weitere Tests sind unter anderem am Flughafen Frankfurt am Main geplant. Diese Technologie hat sich bereits am Flughafen in Tel Aviv bewährt und könnte künftig auch das Problem der „unruly passengers“ verringern. In Deutschland wurden 2023 insgesamt 269 Fälle aggressiven Verhaltens gemeldet, was bei etwa 2,8 Millionen Flügen als relativ selten gilt.
Zusätzlich wünscht man sich, dass ein höherer Passagierdurchsatz die Möglichkeiten für terroristische Attacken verringert, da eine hohe Anzahl an Nachkontrollen von Handgepäck oft zu langen Wartezeiten führt.
Globale Entwicklungen im Bereich Luftsicherheit
In den USA wird unterdessen an der Entwicklung neuer Sicherheitstechnologien gearbeitet. Die TSA hat aktuell mehrere innovative Systeme zur Sicherheitskontrolle in den Testlauf genommen. businesstravelerusa.com berichtet, dass das Screening at Speed Program darauf abzielt, die Erkennungsfähigkeiten zu verbessern und das Flughafenerlebnis insgesamt zu erleichtern.
Zu den Technologien, die entwickelt werden, gehört unter anderem eine verbesserte Hochauflösende Bildgebungstechnologie (HD-AIT), die Millimeterwellen verwendet, um versteckte Gegenstände, einschließlich nichtmetallischer Bedrohungen, zu erkennen. Diese Systeme können dazu beitragen, dass Passagiere die Sicherheitskontrollen schneller und ohne das Ausziehen von Schuhen und leichter Kleidung durchlaufen können.
Somit erhofft sich die TSA, dass die neuen Systeme nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Sicherheitsstandards an Flughäfen weltweit anheben werden. Auch die Bemühungen, Liquids im Handgepäck zu lockern, sind Teil dieser Entwicklungen.
Wie in Deutschland, so ist auch im internationalen Luftverkehr die Digitalisierung ein Schlüsselthema, das alle Bereiche betrifft. bsi.bund.de hebt hervor, dass die steigenden Anforderungen an die Informationssicherheit und der Schutz vor Cyber-Angriffen in der Luftfahrt immer bedeutender werden. Insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11. September hat sich der Fokus von der betrieblichen Sicherheit auf die Sicherheitsaspekte ausgedehnt.
Die Verabschiedung der Durchführungsverordnung (DVO) (EU) 2019/1583 verpflichtet Flughafenbetreiber und Luftfahrtunternehmen, bestimmte Informationssicherheitsstandards zu erfüllen. Ziel dieser Regelungen ist der Schutz des zivilen Luftverkehrs, sowohl vor physischen als auch vor digitalen Bedrohungen. Die Maßnahmen werden durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) koordiniert, das auch den Austausch von Informationen zu Schwachstellen und Schadsoftware sicherstellt.
Diese Fortschritte in der Luftsicherheit und der Digitalisierung weisen auf eine zunehmend komplexe und dynamische Beziehung zwischen Technologie, Sicherheit und Effizienz in der Luftfahrtbranche hin.