
Im Delitzscher Ortsteil Schenkenberg wird ab Montag, dem 10. Februar 2025, mit strengen Geschwindigkeitskontrollen begonnen. Dies erfolgt im Rahmen der Erneuerung einer Brücke auf der B183a, die seit Ende Januar für den Verkehr gesperrt ist. Die Brückensperrung verursacht eine erhebliche Verkehrsbelastung in dem Ortsteil, wo es häufig zu Geschwindigkeitsüberschreitungen kommt. Vor der Sperrung galt hier ein Tempolimit von 50 km/h, nun wurde dieses auf nur noch 30 km/h gesenkt. Um die Verkehrsteilnehmer auf die neuen Regelungen aufmerksam zu machen, wurden in den letzten Tagen bereits Geschwindigkeitsmessungen ohne Bußgeldandrohung durchgeführt.
Ab Montag plant die Stadtverwaltung jedoch, die Geschwindigkeitsüberschreitungen mit strengen Bußgeldern zu ahnden. Die Baumaßnahmen zur Erneuerung des 125 Meter langen Brückenbauwerks sollen bis zum 4. Quartal 2025 abgeschlossen sein, wobei die Gesamtkosten auf etwa 1,1 Millionen Euro geschätzt werden. Diese Baumaßnahme, die am 29. Januar begonnen hat, betrifft den Streckenabschnitt zwischen Storkwitz und der Auffahrt auf die B184, wie die LVZ berichtet.
Hintergrund zur Brückenmodernisierung in Deutschland
Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen wie in Schenkenberg steht im Kontext einer umfassenden Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat festgestellt, dass das Land über etwa 39.500 Brücken verfügt, die größtenteils zwischen 1965 und 1985 erbaut wurden. Mit dem Anstieg des Schwerverkehrs und der altersbedingten Abnutzung dieser Bauwerke sind grundlegende Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen erforderlich.
Ein Programm zur Brückenmodernisierung wurde ins Leben gerufen, um die Anpassung der Brücken an die gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit zu beschleunigen. Dieses Brückenmodernisierungsnetz umfasst etwa 6.600 km und circa 5.200 Brückenbauwerke, wobei die geschätzten Kosten für die Modernisierung im Vorrangnetz sich auf rund 9,3 Milliarden Euro belaufen. Die Modernisierung soll bis zum Jahr 2030 abgeschlossen sein und inkludiert sowohl hochbelastete Strecken der Bundesautobahnen als auch kleinere Brücken mit einem Bauvolumen von unter 5 Millionen Euro, für die jährlich 100 Millionen Euro vorgesehen sind. Diese Informationen stammen aus dem Bericht des BMVI und ergänzen die Situation in Schenkenberg.
Die umfassenden Investitionen in die Brückeninfrastruktur stehen im Einklang mit der Notwendigkeit, die Durchlässigkeit für Schwerverkehr zu verbessern und die Verkehrssicherheit für alle Nutzer zu gewährleisten. Die detaillierte Streckenübersicht des Brückenmodernisierungsnetzes ist zudem für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zugänglich, wie in den Unterlagen des BMVI beschrieben, die im Rahmen der Modernisierungsstrategien vorgestellt werden.