
Der Triestewitzer Park, gelegen bei Torgau, ist zurück im Blickfeld der Öffentlichkeit, nachdem er beinahe drei Jahre lang für Spaziergänger gesperrt war. Die Schließung resultierte aus gravierenden Schäden, verursacht durch das Orkantief Ylenia im Februar 2022 sowie eine anhaltende Dürre, die das Landschaftsbild stark beeinträchtigten. Eine Rettungsaktion zur Wiederherstellung der Anlage hat nun begonnen, um sowohl Ordnung als auch Struktur zurückzubringen. Während der ersten Arbeiten am Dienstag engagierten sich rund 25 Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren aus Nordsachsen und der Region Leipzig. Diese Initiative wurde von Annett Paschke, einer Vertreterin des Landschaftspflegeverbandes Torgau-Oschatz, ins Leben gerufen, die betont, dass insbesondere der Spitzahorn entfernt werden muss.
Die rechtzeitig eingeleitete Hilfe durch die Gemeinde Arzberg zeigt bereits erste Erfolge. Stark beschädigte Äste und Bäume wurden bereits durch spezialisierte Firmen beseitigt. Der Park wird seit dem Herbst wieder freigegeben, benötigt jedoch weiterhin eine sorgfältige Pflege. Obwohl der Landschaftspflegeverband die Gemeinde tatkräftig unterstützt, sind die örtlichen Ressourcen begrenzt. Der Bauhof der Gemeinde Arzberg, der für 18 Ortsteile zuständig ist, hat lediglich drei Mitarbeiter zur Verfügung.
Herausforderungen bei der Pflege
Finanzielle Mittel zur Pflege solcher wertvollen Anlagen sind nicht ausreichend vorhanden. Der Triestewitzer Park ist knappe sieben Hektar groß und stellt ein wichtiges Refugium für bedrohte Käferarten dar, wie den Heldbock und den Eremit. Ursprüngliche Bäume und Pflanzenarten, darunter Eichen, Linden, Weißdorn und Holunder, sollen erhalten bleiben, um die Biodiversität zu fördern. Lara Säger, eine 18-jährige Freiwillige im Ökologischen Jahr, hatte die Idee, weitere junge Menschen für die Arbeitseinsätze zu mobilisieren, was von Alexander Heyne von der Anerkannten Schulgesellschaft Sachsen unterstützt wurde.
Ein bedeutender Aspekt des Projekts ist die Unterstützung durch den Landschaftspflegeverband, der auf der Suche nach weiteren Helfern für Nachpflanzungen und die noch erforderlichen Pflegemaßnahmen ist. Diese Zusammenarbeit ist von zentraler Bedeutung, um die in den letzten Jahren fortschreitende Verwilderung des Parks aufzuhalten. Der Landschaftspflegeverband hat bereits seit 2002 damit begonnen, Parkanlagen wie die im Triestewitzer Landschaftspark umfassend zu erfassen und zu dokumentieren. Von ursprünglich 35 Anlagen sind heute noch 21 Parks in einem akzeptablen Zustand erhalten geblieben.
Langfristige Perspektiven und Schutzmaßnahmen
Das übergeordnete Ziel der Initiative ist die Erhaltung und Pflege dieser naturräumlichen Schätze, was durch ein geplantes Gartendenkmalpflegerisches Konzept unterstützt wird. Dies wurde bereits 2004 vom Landschaftspflegeverband erarbeitet und seither mit verschiedenen Partnern vorangetrieben. Maßgeblich sind auch die jährlichen Veranstaltungen im Park, darunter Konzerte, Märchenstunden und Vogelstimmenwanderungen, die dazu beitragen, das Bewusstsein für die lokale Flora und Fauna zu schärfen. Diese Aktivitäten fördern nicht nur das Verständnis für die Lebensräume des Heldbock und des Eremiten, sondern stärken auch die Gemeinschaft durch gemeinsames Engagement und Erholung in der Natur.
Das Engagement für die Pflege des Triestewitzer Parks und anderer ländlicher Parkanlagen ist entscheidend, um die Vielfalt an Flora und Fauna in der Region zu bewahren. Fördermaßnahmen wie die Unterstützung finanzieller Mittel in Höhe von bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten könnten zusätzliche Anreize für die Gemeinden schaffen. Daneben stehen individuelle Antragstellungen bei den zuständigen Behörden zur Verfügung, um notwendige Pflegemaßnahmen zu initiieren und den Natur- und Artenschutz weiter voranzutreiben, wie stmuv.bayern.de verdeutlicht.