
Am Donnerstagnachmittag erlebte der Landkreis Nordsachsen einen tragischen Vorfall, als eine 15-jährige Jugendliche in Torgau von einem Transporter erfasst wurde. Der Unfall ereignete sich gegen 15:10 Uhr auf der Eilenburger Straße, als die Schülerin die Straße überquerte, ohne den Verkehr zu beachten. Der 70-jährige Fahrer des Daimler-Benz Sprinters versuchte zu bremsen, konnte jedoch einen Zusammenstoß nicht verhindern und verletzte die Jugendliche schwer. Sie wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Der Schaden am Fahrzeug wird auf etwa 2.000 Euro geschätzt, und die Polizei ermittelt weiterhin den genauen Unfallhergang. Aufgrund des Vorfalls wurde die Straße vorübergehend voll gesperrt, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte. Die Behörde hat die Ermittlungen aufgenommen, um die genauen Umstände der Kollision zu klären.
Der Unfall steht exemplarisch für eine größere Problematik im Straßenverkehr, die insbesondere junge Menschen betrifft. Eine Studie der ADAC Unfallforschung hat gezeigt, dass 18- bis 24-Jährige im Straßenverkehr besonders häufig in Unfälle verwickelt sind. Zwar ist die Zahl der verunglückten jungen Fahrer in den letzten Jahren gesunken, dennoch verunglücken diese nach wie vor doppelt so oft wie ältere Verkehrsteilnehmer. In den von ADAC analysierten 18.000 Datensätzen zwischen 2005 und 2020 traten bei 29 Prozent der Unfälle mit jungen Fahrern Alleinunfälle auf, was im Vergleich zu 18 Prozent bei älteren Fahrern hoch ist.
Ursachen für die Unfälle junger Fahrer
Häufige Ursachen für die Unfälle sind überhöhte Geschwindigkeit und eine unzureichende Einschätzung der eigenen Fahrkünste. Besonders auffällig ist, dass 76 Prozent der Unfälle von jungen Fahrern auf Land- und Bundesstraßen passieren. Zudem ist zu beachten, dass 10 Prozent der Unfälle durch Überholfehler entstanden sind. Währenddessen sind fast 49 Prozent der Fahrzeuge von 18- bis 24-Jährigen mindestens 11 Jahre alt, was Auswirkungen auf die Sicherheit im Straßenverkehr haben könnte. Junge Fahrer sind auch häufiger nicht angeschnallt – ein Umstand, der die Schwere von Verletzungen im Falle eines Unfalls erhöhen kann.
In Anbetracht der Gefahren, denen junge Verkehrsteilnehmer ausgesetzt sind, gibt es Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. So betont der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), Manfred Wirsch, dass eine realistische Risikoeinschätzung und Praxiserfahrung entscheidend sind, um junge Menschen für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Ende 2023 wurden 272 junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren bei Verkehrsunfällen getötet, was fast 10 Prozent aller Verkehrstoten ausmacht.
Wichtige Programme zur Verkehrssicherheit
Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, unterstützt der DVR Programme wie das „Begleitete Fahren ab 17“ und plant einen Modellversuch für „Begleitetes Fahren ab 16“. Diese Initiativen haben sich als erfolgreich erwiesen. Jugendliche, die am Programm teilnehmen, haben im ersten Jahr ihres selbstständigen Fahrens 23 Prozent weniger Unfälle und 22 Prozent weniger Verkehrsauffälligkeiten. Die Evaluierung zeigt, dass eine längere Fahrpraxis die Sicherheit der Teilnehmer signifikant erhöht.
Zusätzlich organisiert der DVR jährlich Aktionen zur Verkehrssicherheit unter dem Motto „komm gut an.“, die sich gezielt an junge Menschen richten. Diese Programme sollen dazu beitragen, einem Anstieg von Unfällen und Verletzungen unter Jugendlichen entgegenzuwirken, und unterstreichen die Notwendigkeit von mehr Aufklärung und Vorbereitung auf das Fahren im Straßenverkehr.