
Die Stadt Heidenau hat beschlossen, ein Grundstück an der Dresdner Straße zu verkaufen, das sie vor elf Jahren vom Landkreis erworben hat. Der Verkauf steht im Kontext einer angepassten städtischen Grundstücksvergabe, die nicht mehr allein auf das Höchstgebot ausgerichtet ist, sondern auch qualitative Aspekte berücksichtigt. So berichtet Sächsische, dass das Grundstück fünf Jahre nach dem Abriss eines Nebengebäudes, das zuvor als Taubenschlag diente, nun brachliegt und weiterhin Kosten für die Stadt verursacht.
Das Grundstück fand bereits seit dem Kauf im Jahr 2014 verschiedene Nutzungen, darunter die Vermietung und Pacht als Lagerfläche. Laut einem Gutachten beträgt der Verkehrswert des Areals, das im Oktober 2024 ermittelt wurde, 75.500 Euro. Der Verkauf soll an den Meistbietenden erfolgen, wobei das Konzept des Käufers ebenfalls in die Entscheidung mit einfließt. Der Flächennutzungsplan lässt den Bau eines drei- bis viergeschossigen Wohnhauses auf dem Grundstück zu, wobei ein Einfamilienhaus in der Umgebung als ungeeignet erachtet wird.
Neuausrichtung der Grundstücksvergabe
Die Stadtverwaltung plant eine Neuausrichtung der Vergaberichtlinien für städtische Grundstücke, die künftig nicht nur auf das Höchstgebot ausgerichtet sind. Es sollen Kriterien wie soziale, ökologische und die Qualität von Baukonzepten stärker gewichtet werden. Dies geht aus Informationen von Neuruppin hervor.
Zusätzlich wird eine kommunale Richtlinie erarbeitet, die eine Abkehr vom Höchstgebotsverfahren als Hauptkriterium der Vergabe vorsieht. Die Stadt möchte damit sicherstellen, dass die Entwicklung von Wohnraum auch den Bedürfnissen der Allgemeinheit Rechnung trägt.
Außerdem wird eine „Folgekosten-Richtlinie“ entwickelt, die regelt, wie Investierenden an den Folgekosten von Baumaßnahmen beteiligt werden, die die Gemeinschaft betreffen. Dazu gehören etwa die Entwicklung von Grünflächen und die Schaffung neuer Kitaplätze. Mit diesen Maßnahmen verfolgt die Stadt Heidenau das Ziel, eine nachhaltige und qualitätsvolle Stadtentwicklung zu fördern und gleichzeitig eine weitere Baulücke zu schließen.