
Die Felsenbühne Rathen, als eine der schönsten Naturbühnen Europas bekannt, hat mit Johannes Gärtner seit Januar 2023 einen neuen Spielbetriebsleiter. Der gebürtige Schauspieler, der zuvor eine eigene Theatercompagnie gründete und seine Ausbildung an der Theaterakademie Vorpommern absolvierte, folgt auf Andreas Gärtner, der über 35 Jahre Direktor war. Gärtner bringt eine umfangreiche Erfahrung in die neue Position ein, unter anderem durch seine Inszenierungen bei den Richard Wagner Festspielen in Graupa und der Leitung der Theatercompagnie „Cerca Dio“, die sich mit der Suche nach dem „Ganzen“ beschäftigt.
Gärtner hat eine enge Verbindung zur Sächsischen Schweiz, die er seit seiner Kindheit erkundet. Dies spiegelt sich auch in seiner Philosophie wider. Er beschreibt Kultur als eine wichtige Ergänzung zu den alltäglichen Lebensmitteln. In einem Interview äußerte Gärtner, dass er die Landschaft als sein persönliches Umfeld betrachtet und plant, ein neues Rahmenprogramm für die kommende Spielzeit zu entwickeln. Die genauen Details dieses Programms werden jedoch bisher geheim gehalten.
Besucherzahlen und neue Initiativen
Im Jahr 2022 besuchten 61.500 Menschen die Felsenbühne. Diese Zahl verdeutlicht die Beliebtheit der Spielstätte, obwohl die allgemeine Situation im Theatersektor nach der COVID-19-Pandemie noch anfällig bleibt. Während die Veranstaltungszahlen gestiegen sind, bleibt der Besuch im Vergleich zu Vorpandemiezeiten verhältnismäßig gering.
In der aktuellen Spielzeit wird es eine Neuheit geben: der erste Felsenbühnenhonig, der regional hergestellt wird. Diese Initiative zeigt Gärtners Bestrebungen, die Fangemeinde der Felsenbühne zu erweitern und eine tiefere Verbindung zum Ort zu schaffen.
Durch die von der Landesbühnen Sachsen GmbH festgelegten allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) wird sichergestellt, dass die rechtlichen Beziehungen zwischen der Bühne und ihren Besuchern klar geregelt sind. Diese betreffen zum Beispiel den Kartenverkauf, der online sowie über Verkaufsstellen erfolgt. Ermäßigungen sind für diverse Gruppen wie Schüler und Schwerbehinderte verfügbar, um einen breiteren Zugang zu ermöglichen.
Finanzielle Aspekte der Theaterlandschaft
Trotz der Bemühungen um mehr Besucher, sind die finanziellen Herausforderungen für Theater erheblich. Laut statistischen Erhebungen stieg der Betriebszuschuss pro Besuch in der Spielzeit 2021/22 auf durchschnittlich 313,96 Euro. Im Vergleich dazu lag dieser Wert vor der Pandemie bei 141,15 Euro. Diese Zahlen zeigen die Dringlichkeit, eine nachhaltige finanzielle Basis zu schaffen, während die Auslastungsraten von Opern und Musicals aktuell bei etwas über 60 % liegen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Johannes Gärtners Engagement und Innovationen an der Felsenbühne Rathen eine vielversprechende Perspektive für die kulturelle Landschaft der Region bieten. Mit seinen Visionen möchte er nicht nur die Tradition fortführen, sondern auch neue Wege gehen, um die Felsenbühne als Anziehungspunkt für kulturbegeisterte Besucher zu etablieren.