
Die Landestalsperrenverwaltung hat am Freitag die Bauarbeiten an der Talsperre Malter abgeschlossen. Dies berichtete Sächsische.de. Die Reparaturen wurden aufgrund von Rissen festgestellt, die am wasserseitigen Schieberturm entstanden waren. Diese Risse waren zwar nicht standsicherheitsgefährdend, dennoch waren sie dringend reparaturbedürftig. Die Kosten für die Instandhaltungsarbeiten beliefen sich auf rund 37.000 Euro, die vom Freistaat Sachsen finanziert wurden.
Zur Schließung der Risse wurde der Wasserspiegel der Talsperre temporär abgesenkt. In einem aufwendigen Verfahren wurde ein Gerüst im Schieberturm installiert. Es kam zum Einsatz, um den Riss freizulegen. Kletterer einer spezialisierten Firma bearbeiteten den Riss von außen und injizierten dort spezielles Injektionsmaterial. Nach dem Trocknen des Materials wurden die verwendeten Packer entfernt. Diese Reparatur war entscheidend, um zu verhindern, dass Wasser bei einem zukünftigen Einstau in den Schieberturm eindringt.
Fertigstellung der Hochwasserentlastungsanlage
Die Talsperre Malter hat sich in der letzten Zeit nicht nur aufgrund dieser Reparaturen einer umfassenden Sanierung unterzogen. Am 17. August 2023 wurde die neue Hochwasserentlastungsanlage eingeweiht, ein Projekt das zwischen 2019 und 2023 realisiert wurde. Die Kosten für dieses Bauvorhaben betrugen etwa 31,1 Millionen Euro und wurden ebenfalls vom Freistaat Sachsen finanziert, wie Medienservice Sachsen berichtet.
Die Talsperre hat eine Vielzahl von Funktionen, darunter den Hochwasserschutz für die Städte Tharandt und Freital. Die Überflutungssicherheit der Talsperre wurde mit diesen Maßnahmen vollständig wiederhergestellt. Weitere bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Talsperre wurden in den letzten Jahren durchgeführt, insbesondere aufgrund neuer Niederschlags-Abflussmodelle, die nach dem Augusthochwasser 2002 angepasst wurden.
Technische Details und Bedeutung
Die Talsperre Malter, die zwischen 1908 und 1913 erbaut wurde, hat nicht nur eine zentrale Rolle im Hochwasserschutz, sondern auch in der Energieerzeugung durch ihre zwei Francis-Turbinen. Mit ihrer Lage in Dippoldiswalde, im Osterzgebirge, staut sie das Wasser der Roten Weißeritz und bietet gleichzeitig ein attraktives Naherholungsgebiet mit Strandbädern, Zeltplätzen und anderen Freizeitmöglichkeiten.
Die technischen Daten der Talsperre sind beeindruckend und zeugen von ihrer ingenieurtechnischen Komplexität:
Technische Daten | Wert |
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Gesamteinzugsgebiet | 108,76 km² |
Jahreszuflusssumme | 43,80 Mio. m³ |
Gesamtstauraum | 9,86 Mio. m³ |
Kronenlänge | 193 m |
Kronenbreite | 6,6 m |
Höhe über Gründungssohle | 36,4 m |
Breite der Hochwasserentlastung | 12 m |
Leistungsvermögen der Hochwasserentlastung | 475 m³/s |
Die nachhaltige Wartung und Sanierung der Talsperre Malter ist unerlässlich, um ihre Sicherheits- und Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Talsperren sind komplexe Ingenieurbauwerke, die einer ständigen Überprüfung und Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen bedürfen, wie in der Buchreihe der Universität Weimar thematisiert wird.
In Anbetracht dieser umfassenden Maßnahmen wird die Talsperre Malter voraussichtlich spätestens im Frühjahr 2025, abhängig von den Witterungsbedingungen, wieder auf ihren Stauzielstand ansteigen.