
Im Nationalpark Sächsische Schweiz sind aktuell umfassende Waldpflegearbeiten geplant, die sowohl die Umwelt als auch die Infrastruktur der Region betreffen. Die Nationalpark- und Forstverwaltung Sachsenforst hat Maßnahmen im Nassen Grund eingeleitet, um den Wald nachhaltig zu entwickeln und die Sicherheit der Wanderwege zu gewährleisten. Diese Arbeiten sollen bis zum 7. Februar 2025 andauern und umfassen unter anderem das Fällen von Fichten.
Während der Dauer der Arbeiten wird der Weg im Nassen Grund gesperrt, am Wochenende jedoch für Wanderer und Radfahrer geöffnet bleiben. Umleitungsstrecken führen über den Flößersteig und Butterweg in Richtung Wildwiese oder Untere Affensteinpromenade. Zudem wird der Parkplatz im Nassen Grund für die Holzlagerung benötigt, wodurch möglicherweise auch dieser gesperrt werden könnte.
Ziele der Waldpflege
Die Waldpflege zielt auf eine bessere Durchmischung des Waldes ab. Durch die Entnahme junger Fichten erhalten die verbleibenden Bäume mehr Platz und Licht, was deren Stabilität und Wachstum fördert. Perspektivisch ist geplant, im kommenden Jahrzehnt Weißtannen zu pflanzen. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Pflegekonzepts des Nationalparks, wo 25 % der Fläche als Pflegebereich eingeordnet sind. Im Rest, der als forstlicher Ruhebereich gilt, finden keine forstlichen Maßnahmen statt, abgesehen von der Unterhaltung des Wegenetzes und der Waldbrandvorbeugung.
Nach einer Phase, in der Maßnahmen gegen den Borkenkäfer im Vordergrund standen, sind nun wieder planmäßige Pflegearbeiten möglich. Aktuelle Monitoring-Ergebnisse zeigen, dass im Jahr 2024 nahezu kein Borkenkäferbefall im Nationalpark festgestellt werden konnte. Dennoch bleibt Wachsamkeit geboten, da sich in einem warmen und trockenen Jahr wie 2025 schnell eine hohe Borkenkäferpopulation entwickeln könnte. Geplant sind Maßnahmen zur Bekämpfung des Befalls im Pflegebereich und angrenzenden Waldstreifen zu Privat- und Kommunalwäldern.
Freiwillige im Einsatz
Zusätzlich zu den offiziellen Pflegearbeiten sind auch Freiwillige aus ganz Deutschland aktiv im Nationalpark. Unter Anleitung von Förstern wurden verschiedene Pflegearbeiten durchgeführt, darunter die Pflanzung von Weißtannen und die Durchführung von Jungbestandspflege zugunsten von Weiden und Erlen. Ein Bergwaldprojekt ermöglicht solche Freiwilligeneinsätze und organisiert jährlich etwa 3.000 Teilnehmende, die in über 100 Projektwochen aktiv werden.
Die Freiwilligen arbeiten auch an der Freischneidung von Wanderwegen, einschließlich des Caspar-David-Friedrich-Weges zwischen Krippen und Schöna. Zudem werden Biwakplätze und Trekkinghütten am Forststeig Elbsandstein gepflegt. Ziel dieser Einsätze ist es, das Verständnis für den Wald und seine Ökosysteme zu fördern, verbunden mit einem Exkursionsnachmittag zur Erläuterung der Bedeutung der Waldpflege.
Durch diese koordinierte Anstrengung von Fachbehörden und engagierten Freiwilligen wird nicht nur die Gesundheit des Waldes gefördert, sondern auch die Sicherheit und Attraktivität für die Besucher der Sächsischen Schweiz langfristig gesichert, wie landratsamt-pirna.de und saechsische.de berichten.