
Am 4. März 2025 feiert der Film „Like A Complete Unknown“ im Filmpalast Zwickau Premiere. Der mit Spannung erwartete Film, der unter der Regie von James Mangold steht, zeichnet die frühe Karriere des legendären Musikers Bob Dylan nach. Die Vorstellung findet um 19:45 Uhr im Poetenweg 6-8, 08056 Zwickau, statt. Der Darsteller Timothée Chalamet verkörpert Dylan in seinem Aufstieg als 19-jähriger Sänger, der aus Minnesota nach New York zieht, um Teil der sich wandelnden Musikszene in den USA zu werden, deren Höhepunkt sein erschütternder Auftritt beim Newport Folk Festival 1965 war. Der Film wird von Disney vertrieben und kam bereits am 27. Februar 2025 in die Kinos.
Die Handlung des Films ist im Kontext der 1960er Jahre angesiedelt und thematisiert Dylans faszinierenden Wandel vom akustischen Folk-Sänger hin zur Rockmusik. Dylan trat erstmals 1963 beim Newport Folk Festival auf, einem Event, das 1959 von George Wein und Albert Grossman gegründet wurde, letzterer war Dylans Manager von 1962 bis 1970. Sein Auftritt im Jahr 1965 gilt als ein einschneidendes Ereignis in der Musikgeschichte, da Dylan, entgegen der Erwartungen, nicht wie geplant eine akustische Darbietung gab, sondern mit einer elektrischen Gitarre auftrat.
Die Kontroversen um Dylans Auftritt
Die Entscheidung, elektrisch zu spielen, löste eine Welle der Empörung aus. Viele Zuschauer fühlten sich von Dylans Abkehr von den Folk-Traditionen verraten. Der Auftritt begann mit den Songs „Maggie’s Farm“ und „Like a Rolling Stone“ und wurde von einer Band begleitet. Joan Baez, Dylans Freundin und Mitstreiterin, bemerkte, dass Dylan sich mehr für Songwriting als für politischen Aktivismus interessierte. In einer Zeit, in der viele Folk-Künstler, wie Baez und Pete Seeger, aktiv gegen soziale Missstände kämpften, bevorzugte Dylan es, sich nicht in ein Korsett der Erwartungen drängen zu lassen.
Trotz des anfänglichen Boos von Teilen des Publikums, die mit Dylans neuem Stil nicht einverstanden waren, kehrte er nach drei Songs auf die Bühne zurück und spielte zwei akustische Lieder, die besser aufgenommen wurden. Diese gespaltene Reaktion spiegelte die größeren kulturellen und sozialen Umwälzungen der 1960er Jahre wider, die auch im Kontext des Newport Folk Festivals erkennbar sind. Ein Meilenstein in der Folk-Musik, dieser Festivalort hat nicht nur Musikkultur geprägt, sondern auch als Plattform für soziale und politische Themen gedient.
Ein bedeutendes Erbe
Der Newport Folk Festival findet weiterhin als eine der ältesten Folk-Veranstaltungen in den USA statt. Im Jahr 2024 feiert das Festival sein 65-jähriges Bestehen, und Dylan hat erst 2002 erneut auf dieser Bühne gespielt, wo er begeisterten Applaus erhielt. Der Festivalort befindet sich in Fort Adams, Rhode Island, und ist bekannt für seine bedeutende kulturelle Tradition. Ursprünglich aus dem Newport Jazz Festival hervorgegangen, spiegelt der Folk-Festival auch den sozialen Wandel der Vereinigten Staaten wider. Dies umfasst Ereignisse wie die Vertragsunterzeichnung von Bob Dylan, Joan Baez und anderen bei der berühmten Bürgerrechtsveranstaltung im Jahr 1963, wo sie gemeinsam „We Shall Overcome“ sangen.
Der Dylansche Auftritt von 1965 hat nicht nur die Folk-Musik verwandelt, sondern trug auch zur Entstehung und Popularisierung von Folk-Rock bei, was die Musik der 1960er Jahre maßgeblich prägen sollte. Auf viele kritische Stimmen reagierte Dylan später in seiner Autobiografie und deutete an, dass die possessive Beziehung vieler Fans zur Folkmusik eine Triebfeder für seine musikalische Wandlung war.
Insgesamt ist Dylans Geschichte ein faszinierendes Kapitel der amerikanischen Musikgeschichte, das in „Like A Complete Unknown“ eindrucksvoll aufgearbeitet wird. Durch die Linse seiner frühen Jahre und seine Entwicklung als Künstler zeigt der Film sowohl die Herausforderungen als auch die Errungenschaften, die Dylan in der sich schnell verändernden Musiklandschaft der 1960er Jahre meistern musste.