
Die Autarkstrom erneuerbare Energien GmbH, ansässig in Hirschfeld, steht vor einem schwerwiegenden Schicksal. Am Mittwoch wurde das Insolvenzverfahren zunächst vom Amtsgericht Chemnitz eröffnet (AZ: 401 IN 172/25). Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Zwickauer Rechtsanwalt Oliver Junghänel bestellt. Geschäftsführer Frank Fischer war für weiterführende Informationen nicht erreichbar. Die Situation wird zunehmend ernst, da das Unternehmen, das sich auf den Bau von Photovoltaikanlagen, Solarstromspeichern und Wärmepumpen spezialisiert hat, zahlungsunfähig ist. Dies wurde auch durch eine Mitteilung der Eispiraten Crimmitschau bekannt, die seit 2023 als Hauptsponsor von Autarkstrom fungierten.
Am Dienstagabend informierte Frank Fischer den Geschäftsführer der Eispiraten, Jörg Buschmann, persönlich über die Insolvenz. Pressesprecher Aaron Frieß kommentierte, dass dies ein Rückschlag für das Team sei. Darüber hinaus bedauert er den Verlust des sportbegeisterten Partners aus der Region. Die Eispiraten Crimmitschau befinden sich derzeit in einer schwierigen Lage als Tabellenletzter in der DEL2.
Risiken für Investoren
Die Insolvenz hat besonders gravierende Folgen für die Investoren des Unternehmens. Bereits am 15.08.2022 hatte der Insolvenzverwalter über drohende Totalverluste für die Anleger informiert. Vor etwa zehn Jahren wurden partiarische Darlehensverträge an Anleger verkauft. Diese gelten als nachrangig, haben einen eigenkapitalähnlichen Charakter und bergen ein hohes Risiko. Anleger konnten bis zu 6% Zinsen erhalten, wurden jedoch auf das Totalverlustrisiko in den Zeichnungsscheinen hingewiesen.
In den letzten Monaten hat sich die Situation weiter verschlechtert. Ein Update vom 23.06.2023 zeigt, dass der drohende Totalverlust weiterhin besteht und es keine Anhaltspunkte für Optimismus gibt. Anleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie das wirtschaftliche Risiko tragen. Rechtsanwälte aus der Kanzlei Reime bieten Unterstützung und die Prüfung von Dokumenten an, um mögliche Schadensersatzansprüche zu geringen Kosten zu prüfen.
Der Kontext der erneuerbaren Energien
Die Insolvenz von Autarkstrom hat auch im Kontext der wachsenden Bedeutung erneuerbarer Energien in Deutschland zu betrachten. Bei der aktuellen Energiekrise und den Herausforderungen durch den Klimawandel ist die Nutzung von Photovoltaikanlagen entscheidend. Der Betrieb solcher Anlagen kann jedoch bei Insolvenz des Grundstückseigentümers risikohaft werden. In vielen Fällen, in denen PV-Anlagen auf fremden Grundstücken installiert sind, bestehen langfristige Nutzungsverträge, die im Insolvenzfall zu Konflikten führen können.
Der renommierte Anwalt Nils Eggers weist darauf hin, dass der Insolvenzverwalter die Möglichkeit hat, die Nutzung von Anlagen auch in Insolvenzfällen fortzusetzen. Dies kann jedoch auch zu Problemen für Betreiber führen, insbesondere wenn Vorauszahlungen nicht anerkannt werden. Die Empfehlung, auf Einmalzahlungen zu verzichten und stattdessen periodische Nutzungsentgelte zu zahlen, könnte hier für Betreiber von PV-Anlagen von Vorteil sein.
In dieser angespannten Situation werden die Entwicklungen um die Autarkstrom erneuerbare Energien GmbH genau beobachtet. Sowohl Investoren als auch die Eispiraten Crimmitschau stehen vor großen Herausforderungen, während die Branche der erneuerbaren Energien einer kritischen Analyse unterzogen wird.