Zwickau

Krise der deutschen Autoindustrie: Klare Regeln für E-Mobilität gefordert!

Die deutsche Autoindustrie steht unter Druck. Laut einem aktuellen Bericht von Focus sieht sich die Branche in einer tiefen Krise, die durch eine bevorstehende Wahl am 23. Februar 2025 noch komplizierter werden könnte. Der Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sinkt dramatisch, während die Unsicherheit bezüglich der E-Mobilität wächst. Analyst Jürgen Pieper hebt hervor, dass sowohl Autobauer als auch Verbraucher verunsichert sind, da klare Richtlinien zur Zukunft der E-Mobilität fehlen.

Ein zentrales Problem ist die Abschaffung der Kaufprämien für Elektroautos, die zur Unsicherheit in der Branche beigetragen hat. Dirk Dohse vom IfW kritisiert die unbeständige staatliche Förderung, die durch hohe Energiekosten und eine übermäßige Bürokratie verschärft wird. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) stellt fest, dass die Schwäche des Industriestandorts Deutschland die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erheblich beeinträchtigt. Um dem entgegenzuwirken, fordert der VDA günstigere Energiepreise sowie weniger Regulierung und ein konkurrenzfähiges Steuer- und Abgabensystem.

Kaufprämien und der Wandel zur E-Mobilität

Die Kaufprämien haben in den letzten Jahren eine zentrale Rolle im Absatz von Elektrofahrzeugen gespielt. Laut einer Analyse des DIW stiegen die Neuzulassungen von Elektro-Pkw von 33.000 im Jahr 2018 auf 258.000 in den ersten zehn Monaten 2021 – ein bemerkenswerter Anstieg von 680%. Im Gegensatz dazu verzeichnen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, insbesondere die unter 65.000 Euro, einen erheblichen Rückgang der Zulassungen.

In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach Pkw mit Verbrennungsmotor stark gelitten. So sank die monatliche Zahl neuer Zulassungen für Verbrenner von knapp 300.000 im Frühjahr 2019 auf unter 100.000 bis Herbst 2021. Diese Abkehr von herkömmlichen Motoren ist ein weiteres Indiz für ein sich langfristig wandelndes Marktumfeld.

Zukunftsperspektiven

Der VDA und andere Experten warnen, dass ohne klare und transparente Regeln für Kaufprämien und den zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur die Ziele der Bundesregierung nicht erreicht werden können. Bis 2030 sollen in Deutschland 15 Millionen Elektro-Pkw zugelassen werden, dafür sind monatliche Neuzulassungen von durchschnittlich 130.000 unabdingbar, während im Jahr 2021 durchschnittlich lediglich 30.000 Elektroautos pro Monat neu zugelassen wurden.

Die enge Verbindung zwischen Politik und Autoindustrie wird zunehmend sichtbar, insbesondere im Hinblick auf die nächsten Wahlen, die möglicherweise Auswirkungen auf Steuer- und Abgabentarife haben könnten. Zudem wird auch die Politik der zukünftigen US-Regierung als Schlüsselfaktor angesehen, der die deutsche Autoindustrie stark beeinflussen könnte, insbesondere durch potenzielle Zölle.

Zusammenfassend bleibt die deutsche Autoindustrie an einem kritischen Wendepunkt. Die Entwicklungen in den kommenden Monaten, besonders nach den Wahlen, könnten entscheidend sein, um die Unsicherheiten zu beseitigen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu sichern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
focus.de
Weitere Infos
diw.de

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