Zwickau

Neues Kunstquartier in Zwickau: Farbenfrohe Werke erobern den Domhof!

Die Kunstsammlungen Zwickau haben ein Interimsquartier in der ehemaligen „Galerie am Domhof“ eingerichtet, um die Schließung des Max-Pechstein-Museums für Modernisierungsarbeiten zu überbrücken. Die neue Ausstellung eröffnet am Samstag und befindet sich im Zentrum Zwickaus, gegenüber des Dom St. Marien. Die Schließung des Max-Pechstein-Museums, das seit Juni 2024 geschlossen ist, wird durch Umbauarbeiten betroffen, die umfassende energetische Sanierungen und neue Sicherheitsmaßnahmen umfassen. Die Wiedereröffnung des Haupthauses ist für 2029 geplant, trotz Bedenken hinsichtlich möglicher Kostensteigerungen und Verzögerungen bei den Bauarbeiten. Das Team bleibt optimistisch, dass sie rechtzeitig zurückkehren können.

In dem Interimsquartier werden in drei Sälen und im Treppenhaus verschiedene Werke ausgestellt. Die Wände sind in kräftigen Farben bemalt, die durch interessante Farbnamen wie „Erbsengrün“ und „Zitronencurry“ charakterisiert sind. Dieses Farbkonzept zielt darauf ab, neue Perspektiven auf bekannte Werke zu bieten. Ein Beispiel ist der Holzschnitt „Der rote Ara“, der auf einer orangenen Wand präsentiert wird. Während der Interimszeit sind Werke von Max Pechstein nicht in Zwickau zu sehen, sondern werden als Leihgaben in anderen Museen ausgestellt.

Erweiterte Ausstellung und Interaktive Elemente

Die Interimsschau umfasst zusätzlich mittelalterliche Plastiken und Mineralien. Zudem ist eine Medieninstallation zu sehen, die auf vier Wänden die bedeutendsten Werke von Max Pechstein präsentiert. Die Kuratorin Annika Weise hat auch einen interaktiven Spieltisch entwickelt, der die Südseereise von Pechstein nachzeichnet. Diese Elemente sollen die Besucher ansprechen und bilden einen Bezug zur Geschichte des Künstlers.

Die Kunstsammlungen Zwickau sind eng mit dem künstlerischen Erbe Max Pechsteins verbunden, der von 1881 bis 1955 lebte. Als Mitglied der Künstlergruppe ‚Brücke‘, die 1905 in Dresden gegründet wurde, ist Pechstein für seine farbenfrohen Werke bekannt, die Mensch und Natur in einer stilistischen Vielfalt darstellen. Sein frühes Gemälde ‚Geierwally‘ aus dem Jahr 1896 gilt als das früheste erhaltene Werk. Die ständige Ausstellung des Museums zeigt Werke aus sieben Jahrzehnten, darunter Landschaften, Stillleben und weniger bekannte dekorative Arbeiten.

Kunst und Geschichte im Kontext

Die Bedeutung von Max Pechstein und seinen Zeitgenossen wird auch in der künstlerischen Bewegung des deutschen Expressionismus deutlich. In diesem Zusammenhang ist auch die Analyse der Werke von Karl Schmidt-Rottluff erwähnenswert, der als einer der Gründer der ‚Brücke‘ gilt. Chemnitz, als Ausgangspunkt des deutschen Expressionismus, spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte dieser Bewegung. Schmidt-Rottluff, geboren in Rottluff, wird für seine charakteristische Verwendung von leuchtenden Farben bekannt, die seinen Stil prägen.

Der Fokus auf die Kunstszene in Chemnitz wird durch die bevorstehende Eröffnung eines eigenen Museums für Schmidt-Rottluff im Frühjahr 2025 unterstrichen. Dieses Museumsareal soll eine Interventionsfläche für die Kulturhauptstadt werden und ermöglicht es, die Geschichte der Kunst neu zu erzählen. Kuratorin Sabine Schmidt betont die Wichtigkeit, die Perspektive auf die Kunst des 20. Jahrhunderts zu erweitern und neue Zugänge für die Besucher zu schaffen.

Abschließend wird die Kunstszene in Zwickau und Chemnitz durch die fortdauernden Umbaumaßnahmen und neuen Ausstellungen lebendig gehalten, während das Erbe großer Künstler wie Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff gewürdigt wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
kunstsammlungen-zwickau.de
Mehr dazu
daserste.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert