Zwickau

Steinmeier fordert Aufarbeitung der Corona-Politik: Vertrauen zurückgewinnen!

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nun offen über seine persönlichen Erfahrungen zu Beginn der Corona-Pandemie gesprochen. Bei einem Rückblick auf die ersten Monate der Krise enthüllte der 69-Jährige, dass er sich in eine Dachkammer zurückgezogen hatte, um seine Frau Elke Büdenbender (63), die als Transplantationspatientin besonders gefährdet ist, zu schützen. Ein Sicherheitsbeamter, der Steinmeier im März 2020 von Zwickau nach Berlin begleitete, hatte sich infiziert und damit den Präsidenten zur Quarantäne gezwungen. Steinmeiers Quarantäne war zu einem emotionalen Rückzugsort geworden, in dem er auf einer Luftmatratze lebte und Abstand zu seiner Frau hielt, um ihre Gesundheit zu schützen.

Steinmeier gab zu, dass die Isolation ihn nicht so stark belastete wie andere Menschen, die keine Rückzugsmöglichkeiten hatten. Dennoch beschreibt er diese Zeit als beengend. Während der Quarantäne beschäftigte er sich intensiv mit dem Buch „1918. Die Welt im Fieber“ von Laura Spinney. Die Lektüre wirkte beklemmend auf ihn, da sie ihn über die Spanische Grippe von 1918 lehrte, die in nur vier Monaten mehr Opfer forderte als der Erste Weltkrieg in vier Jahren. Er erkannte, dass es über die Jahrhunderte bewährte Praktiken zur Seuchenbekämpfung gegeben hatte – insbesondere Kontaktbeschränkungen, die vor Testergebnissen und Impfstoffen notwendig waren.

Dringlichkeit der Aufarbeitung der Corona-Pandemie

Gerade die kommenden Wochen, in denen die Bundestagswahl näher rückt, sollten genutzt werden, um zügig über das „Wie“ der Aufarbeitung zu diskutieren. In der bisherigen Legislaturperiode gab es keine Evaluierung der Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Impfstrategien. Viele Politiker, darunter auch Vertreter der CDU, zeigen sich offen für die Aufarbeitung.

Gesellschaftliche Wunden und die Zukunft

Die gesellschaftlichen Wunden aus der Pandemie sind tief und noch nicht geheilt, wie auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach anmerkt. Dies beziehe sich insbesondere auf die Folgen der Lockdowns, die bei Kindern ausgeglichen werden müssen. Lauterbach und zahlreiche Wissenschaftler plädieren für ein verantwortungsvolles Vorgehen, wobei eine juristische Bewertung der getroffenen Maßnahmen vorgeschlagen wurde. Diese Forderungen wurden zusätzlich durch das Online-Magazin „Multipolar“ angestoßen, das die Freigabe von RKI-Krisenstab-Protokollen juristisch durchsetzte. Die veröffentlichten Protokolle belegen die eindeutige Notwendigkeit einer Aufarbeitung, die in vielen politischen Kreisen gefordert wird.

Die Avancen zur Aufarbeitung der Pandemie sind vielfältig, jedoch bleibt die konkrete Art und Weise der Analyse im Bundestag ein umstrittenes Thema. Christian Drosten, ein angesehener Virologe, fordert eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Aspekte der Pandemie und lehnt eine einheitliche politische Kommission ab. Er schlägt vor, dass Medien, Wissenschaft und Politik separate Methoden zur Aufarbeitung nutzen sollten, um den verschiedenen Dimensionen der Krise gerecht zu werden.

Die Diskussion über das „Wie“ der Rekapitulation der Corona-Maßnahmen wird den politischen Diskurs in der nächsten Zeit prägen. Die Aufarbeitung erfordert Transparenz und eine ehrliche Reflexion über vergangene Entscheidungen, um in Zukunft effektiver und gerechter handeln zu können, während parallel dazu die Gesundheit des Landes geschützt wird.

Statistische Auswertung

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