Zwickau

Wismut-Geschichte hautnah: Auftaktveranstaltung in Chemnitz am 12. März!

Am 12. März 2025 startet das Wismut-Netzwerk Chemnitz eine umfangreiche Veranstaltungsreihe, die sich mit der Geschichte der Wismut AG befasst. Diese mehrmonatige Reihe wird verschiedene Aspekte des Unternehmens behandeln, das zwischen 1952 und 1957 als das größte Uranbergbauunternehmen der Welt gilt und eine bedeutende Rolle in der Industrie der DDR spielte. Die Auftaktveranstaltung mit dem Titel „Glück auf“ findet um 18 Uhr in der Universitätsbibliothek der TU Chemnitz statt, einem Ort von historischem Wert, da er früher das Wismut-Kaufhaus „Glück auf“ beherbergte.

Dr. Rainer Karlsch, ein anerkannter Wismut-Experte, wird die Handelsorganisation der Wismut und die Geschichte des Kaufhauses in seinem Vortrag beleuchten. Ergänzend dazu wird das Fritz-Theater szenische Darstellungen präsentieren, während Musikausschnitte aus einer Oper von Ludger Vollmer und Jenny Erpenbeck für einen kulturellen Rahmen sorgen. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, persönliche Erinnerungsstücke an das Kaufhaus zur Begleitausstellung beizusteuern und ihre Geschichten in einer moderierten Gesprächsrunde zu teilen.

Vielfältige Themen der Veranstaltungsreihe

Von April bis November 2025 sind über 15 weitere Veranstaltungen geplant, die sich mit einer Vielzahl von Themen rund um die Wismut AG befassen. Dazu gehören der Einfluss des Unternehmens auf die Popkultur, der Alltag im Bergbau sowie die Rolle sowjetischer Geheimdienste. Spezielle Spurensuchen an Originalschauplätzen ergänzen das Programm, das Mitte März veröffentlicht wird.

Die Wismut AG ist ein faszinierendes Kapitel der sächsischen Bergbaugeschichte. Gegründet 1946, war sie an der Uranproduktion im sächsisch-böhmischen Erzgebirge beteiligt, das seit dem 12. Jahrhundert für den Bergbau bekannt ist. Ursprünglich förderte man hier Silber und Zinn, bevor die Pechblende und damit das Uran ins Zentrum der Produktion rückten. Joachimsthal, heute Jáchymov, markiert als Typlokalität für Pechblende einen wichtigen Standort der Uranförderung und spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte der Entdeckung dieses Elements.

Die Wismut und ihre historische Bedeutung

Die Wismut AG erreichte ihren Höhepunkt 1953 mit 132.800 Beschäftigten und einer Uranproduktion, die bis 1950 über 1000 Tonnen pro Jahr stieg. Dies markierte nicht nur eine wirtschaftliche Blütezeit, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft der Region. Nach der Liquidation der Wismut AG im Jahr 1953 wurde das Unternehmen als Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) neu gegründet und produzierte bis zur Schließung 1990 insgesamt 230.400 Tonnen Uran.

Nach der Wende übernahm die Wismut GmbH 1991 die Sanierung ehemaliger Uranbergbauflächen, was als ein wichtiger Prozess in der ökologischen Wiedergutmachung der Region gilt. Die bis 2021 betriebenen Sanierungsarbeiten führten zur Gewinnung von 3350 Tonnen Uran und stellten eine bedeutende finanzielle Belastung dar, da Kosten von rund 13 Milliarden DM für die Sanierung veranschlagt wurden.

Das Wismut-Netzwerk Chemnitz, das im November 2023 gegründet wurde, verfolgt das Ziel, die Geschichte der Wismut AG regional stärker zu bewahren und zu kommunizieren. Zu den Mitgliedern des Netzwerks zählen unter anderem die Wismut Stiftung gGmbH, das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz und die Universitätsbibliothek der TU Chemnitz. Interessierte sind eingeladen, sich bei Stephan Luther unter stephan.luther@bibliothek.tu-chemnitz.de oder telefonisch unter 0371 531-13170 zu melden, um an der Veranstaltung teilzunehmen oder eigene Beiträge zu leisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
radiozwickau.de
Weitere Infos
tu-chemnitz.de
Mehr dazu
de.wikipedia.org

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