
Der BSV Sachsen Zwickau sieht sich in einer angespannten finanziellen Lage und muss auf die Entscheidung über einen dringend benötigten Zuschuss warten. Der Verein, der seit dem letzten Sommer in der Stadthalle spielt und nicht wie zuvor in der Sporthalle Neuplanitz, erhielt für die aktuelle Saison bereits einen Zuschuss von 217.000 Euro zur Deckung seiner Unterhaltskosten. Am 4. März wurde ein weiterer Antrag auf Auszahlung einer gleichen Summe vorerst vom Finanzausschuss zurückgewiesen, was die Zukunft des Vereins in der Bundesliga gefährden könnte.
Der Finanzausschuss hat die Entscheidung auf den 8. April vertagt, um vom Verein eine detaillierte Kostenaufstellung zu erhalten. BSV-Schatzmeister Detlev Kaiser erklärte, dass die Kosten pro Spieltag bei etwa 20.000 Euro liegen. Diese hohen Ausgaben sind insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Stadthalle für verschiedene Veranstaltungen genutzt wird und daher jedes Mal eine neue Handball-Halle eingerichtet werden muss, einschließlich der Bodenverlegung.
Kalkulation und Steuergelder im Fokus
Die Diskussion um die finanzielle Unterstützung wird zusätzlich angeheizt durch die Äußerungen von Tristan Drechsel, einem Mitglieder der Partei „Bürger für Zwickau“. Er betonte, dass für eine Profimannschaft Steuergelder verwendet werden und es an der Zeit sei, eine umfassende Kalkulation und transparente Zahlen vorzulegen. Die Beschlussvorlage des Finanzausschusses stützte sich auf die Eckdaten des Vorjahres, was die Bedenken hinsichtlich der Transparenz der Mittelverwendung weiter verstärkt.
Um die Bundesliga-Auflagen zu erfüllen, benötigt der BSV Sachsen Zwickau bis zur Fertigstellung einer neuen Halle in Neuplanitz, die frühestens 2027 erbaut sein soll, einen geeigneten Spielort. Der Verein sieht sich daher gezwungen, auf die Unterstützung der Stadt angewiesen zu sein, um seine Spiele in der Stadthalle austragen zu können. Der aktuelle Zuschauerschnitt der Sächsinnen liegt bei fast 1.500 Zuschauern pro Ligaspiel, wobei besondere Ereignisse, wie das ausverkaufte Spiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach mit 3.053 Zuschauern, klare Höhepunkte der Saison darstellen. Dagegen war das Spiel gegen den Ligaprimus HB Ludwigsburg Ende Januar mit lediglich 972 Zuschauern die erste Unterschreitung der 1.000-Zuschauer-Marke und wirft Fragen nach der zukünftigen Publikumsresonanz auf.
Die Herausforderungen für den Verein sind bedeutend, und die Entscheidung des Finanzausschusses wird für die weitere Finanzierung und Aufrechterhaltung des Spielbetriebs im BSV Sachsen Zwickau von grundlegender Wichtigkeit sein. Ohne klare Zahlen und eine solide Kalkulation scheint die Zukunft des Vereins in der Bundesliga ungewiss.