Mangelware in Kamenz: Wie geht es mit diesem beliebten Geschäft weiter?

Der Laden Mangelware in Kamenz sucht kreative Ideen und Unterstützung, um trotz Herausforderungen seine soziale Mission fortzusetzen.
Der Laden Mangelware in Kamenz sucht kreative Ideen und Unterstützung, um trotz Herausforderungen seine soziale Mission fortzusetzen. (Symbolbild/NAGS)

Mangelware in Kamenz: Wie geht es mit diesem beliebten Geschäft weiter?

In Kamenz brennt die Frage auf der Zunge: Wie geht es weiter mit dem Laden Mangelware an der Bautzner Straße? Seit 2018 ist dieser besondere Ort, betrieben von der Louisenstift GmbH, nicht nur eine Anlaufstelle für modebegeisterte Menschen, sondern auch ein sozialer Treffpunkt für jene, die aufgrund von psychischen Herausforderungen Unterstützung benötigen. Doch nun sieht es düster aus, denn das Projekt steht vor dem Aus, das selbst bei treuen Stammkunden Sorgenfalten auf die Stirn zaubert.

Die Stadtverwaltung und das Städtische Citymanagement haben die Alarmglocken geläutet und suchen dringend nach neuen Unternehmern, Interessierten sowie ehrenamtlichen Helfern, um das bewährte Konzept auch in Zukunft fortzuführen. „Kreative Ideen sind gefragt“, heißt es aus dem Citymanagement. Die Zusammenarbeit mit lokalen Händlern und Künstlern wird angeregt, um nicht nur den bestehenden Kundenstamm zu halten, sondern auch neue Angebote zu schaffen und kleine Events zu organisieren.

Die Herausforderung der Schließung

Die Schließung droht, da die Förderung für das Modegeschäft eingestellt wird. In den letzten neun Jahren bot Mangelware Saisonware, Rückläufer und Überproduktionen angesagter Labels zu Preisen, die vor allem junge, umweltbewusste Kunden anlockten. Dieses Geschäftsmodell war erfolgreich und zog nicht nur Kamenzer, sondern auch zahlreiche Kunden aus der Umgebung an. Die besondere Rolle des Geschäfts als Teil des Diakonischen Werkes und als Projekt der Louisenstift GmbH darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Hier erhielten Menschen mit langwierigen psychischen Erkrankungen Arbeitsmöglichkeiten und somit Teilhabe – ein Konzept, das weit über den bloßen Verkauf von Kleidung hinausgeht.

Die Mitarbeiter übten verschiedene Aufgaben aus, vom Ausbessern von Kleidung bis hin zum direkten Kundenkontakt, was nicht nur ihnen selbst, sondern auch den Käufern zugutekommt. Doch ohne neue finanzielle Unterstützung und kreative Ideen, steht der Laden vor massiven Herausforderungen.

Ein wichtiger Bestandteil der Stadtentwicklung

Der drohende Ausfall der Mangelware ist nicht nur ein individuelles Schicksal. Es spiegelt vielmehr die allgemeinen Veränderungen in der Stadtentwicklung wider, die auch im Diskurs um sozial nachhaltige Entwicklungen in urbanen Räumen zu beobachten sind. Wie die Forschung zu städtischem Wandel oder das Programm „Soziale Stadt“ zeigt, kann der Erhalt von sozialen Treffpunkten wie Mangelware dazu beitragen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Quartiere und Nachbarschaften können enorme soziale Potenziale entfalten, wenn man ihnen die nötige Aufmerksamkeit schenkt.

In diesem Kontext ist es besonders wichtig, die lokale Einkaufskultur zu fördern. Das Citymanagement und die Stadt setzen sich für den Erhalt solcher Orte ein, um nicht nur die Infrastruktur zu bewahren, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl der Bürger:innen zu stärken. Wer jetzt auf kreative Ideen und tatkräftige Unterstützung setzt, könnte nicht nur den Laden retten, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur sozialen und nachhaltigen Stadtentwicklung leisten, die mehr denn je gefragt ist.

Interessierte sollten nicht zögern und sich direkt beim städtischen Citymanagement melden, um Teil eines wichtigen Projektes für Kamenz zu werden.

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