Schulweg unter Beobachtung: Sicherheit für unsere Kinder geht vor!

Schulweg unter Beobachtung: Sicherheit für unsere Kinder geht vor!

Ein neues Schuljahr in Radeberg begann mit einem klaren Fokus auf die Sicherheit der kleinen Fußgänger. Im Rahmen der Verkehrssicherheitsaktion „Die Schule hat begonnen!“ führten Bürgerpolizisten und gemeindliche Vollzugsbedienstete umfangreiche Schulwegkontrollen durch, um die morgendliche Situation zu beobachten und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Wie Radeberg.de berichtet, wurden unter anderen auch Nachschulungen der Schulweghelferinnen und -helfer durchgeführt, um deren Engagement zu stärken und die Sicherheit weiter zu erhöhen.

Ein akutes Problem wurden unzureichend gesicherte Kinder im Auto, da die Kindersitzpflicht bis zum 12. Lebensjahr oder bis zu einer Körpergröße von 150 cm gilt. Die richtige Sicherungsform, sei es eine Babyschale, ein Kindersitz oder eine Sitzerhöhung, ist für die Sicherheit der Kleinen unerlässlich.

Sichere Schulwege: Empfehlungen und Gefahrenpotenziale

Am 14. August 2025 brachte eine Aktion an der Grundschule Süd die Kinder direkt ins Klassenzimmer – was jedoch zu einem Stau in der Sackgasse führte. Das Wenden und Rangieren wird hier als potenzielle Gefahrenquelle eingeschätzt, insbesondere weil Kinder umherlaufen. Anwohner und Verkehrsteilnehmer werden aufgefordert, ihre Fahrzeuge stattdessen auf der Schotterfläche am Garagenhof am Goldbachgrund zu parken und den Schulweg zu Fuß zurückzulegen.

Ähnlich gestaltet sich die Lage in Liegau-Augustusbad; hier wurden am 15. und 18. August an der Langebrücker Straße/Ecke Friedensstraße gefährliche Situationen festgestellt. Bis zu zehn Fahrzeuge blockierten gleichzeitig den Fahrbahnrand, was die ohnehin schon schmale Straße zusätzlich einengte. In den kritischen Kurvenbereichen sind Kinder gefährdet, insbesondere wenn sie selbstständig die Tür ihres Fahrzeugs öffnen.

Suche nach Schulweghelfern

Ein zentrales Anliegen ist auch die kontinuierliche Suche nach Schulweghelfern an den Grundschulen. Interessierte können sich direkt über eine E-Mail oder vor Ort in den Schulen melden. Die Einsatztage sind dabei flexibel wählbar. Mit Einarbeitung durch Bürgerpolizisten und einer Aufwandsentschädigung pro Einsatz, ist dies ein gewinnbringendes Engagement für die Gemeinschaft. Viele Kommunen setzen auf solche Maßnahmen, um die Schulwegsicherheit entscheidend zu verbessern.

Die Forderung nach einem kindgerechten Verkehrssystem gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hebt hervor, dass Schulwege oft gefährlich sind, insbesondere durch das Verkehrschaos vor den Schulen. Die Einführung von sogenannten Schulstraßen, zeitweise oder dauerhaft für Autos gesperrte Straßenabschnitte, könnte hier eine Lösung sein. In anderen europäischen Städten sind solche Modelle bereits erfolgreich etabliert. Der VCD weist darauf hin, dass Deutschland mit nur 73 Schulstraßen im Vergleich zur internationalen Situation erheblich nachhinkt.

Schulwegsicherheit: Ein ganzheitlicher Ansatz

Um die Sicherheit auf Schulwegen insgesamt zu erhöhen, empfehlen Expert:innen, helle Kleidung und Sicherheitswesten zu tragen, insbesondere bei ungünstigen Wetterverhältnissen. Laufgruppen wie das Walking-Bus-Konzept haben sich als erfolgreich erwiesen, um die Eigenständigkeit und Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg zu fördern. Wie unter anderem auf gvv-kommunal.de beschrieben, sollten Kommunen diese Initiativen durch gezielte Organisation und Treffpunkte unterstützen.

Die Polizeiausbildung und Verkehrserziehungsprogramme, die jährlich über 180.000 Kinder erreichen, sind ebenfalls wichtige Bausteine in diesem Gesamtkonzept. Dabei werden sowohl Kinder als auch Eltern in ihrer Rolle als Verkehrsteilnehmer geschult, um Unfälle zu vermeiden und die Schulweg-Sicherheit zu erhöhen.

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