Schütze die Frösche: Chemnitz appelliert zur Rasenmäher-Vorsicht!

Schütze die Frösche: Chemnitz appelliert zur Rasenmäher-Vorsicht!

In Chemnitz wird es wieder Zeit für besondere Vorsicht! Zwischen Mitte Juni und Mitte Juli sollten die Grünflächen im Umkreis von etwa 50 Metern rund um Teiche nicht gemäht werden. Das Umweltamt der Stadt Chemnitz ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, bei der Mahd auf unsere kleinen Mitbewohner zu achten, vor allem auf junge Frösche und Kröten, die in dieser Zeit das Wasser verlassen und sich auf das Landleben vorbereiten. Dieses Naturschauspiel wird als „Froschregen“ bezeichnet, wenn die Jungtiere, meist aus der Gruppe der Grasfrösche und Erdkröten, synchron ihre ersten Schritte außerhalb des Gewässers wagen.

Diese kleinen Tiere, die zwischen 1,5 und 3,5 cm groß sind, sind besonders gefährdet, wenn Rasenmäher oder Motorsensen zum Einsatz kommen. Um sie zu schützen, ist es wichtig, vor einer Mahd zu kontrollieren, ob sich Frösche oder Kröten im betroffenen Bereich aufhalten. Schließlich geht es darum, eine ganze Amphibiengeneration zu bewahren. Meldungen von „Froschregen“-Ereignissen können an die Untere Naturschutzbehörde im Umweltamt erfolgen, um die lokalen Bestände zu beobachten und zu schützen.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen

Frösche und Kröten stehen seit 1980 gemäß der Bundesartenschutzverordnung unter besonderem Schutz. Die Entnahme von Amphibien, ihrem Laich und ihren Larven aus der Natur ist strengstens verboten. Zu den geschützten Arten in Deutschland zählen unter anderem die Geburtshelferkröte, die Gelbbauchunke und der Laubfrosch. Auch wenn der Teichfrosch häufig vorkommt und nicht gefährdet ist, fällt er ebenfalls unter diesen Schutz.

Frösche spielen eine bedeutende Rolle im Ökosystem. Sie sind wichtige Indikatoren für dessen Gesundheit und leben in verschiedenen Lebensräumen wie tropischen Regenwäldern, gemäßigten Wäldern und feuchten Savannen. Ihre Nahrungsaufnahme umfasst Insekten, Schnecken und Kleinkrebse. Ein Verschwinden dieser Tiere würde die natürliche Nahrungskette erheblich stören. In dieser Zeit, besonders zwischen April und Juni, können wir das charakteristische Gequake der Männchen hören, die ihre Reviere markieren und Weibchen anlocken.

Lebensräume und Schutzmaßnahmen

Frösche sind äußerst empfindlich gegenüber Umweltveränderungen. Zu den größten Bedrohungen ihrer Lebensräume zählen Umweltverschmutzung durch Chemikalien, Urbanisierung sowie der Klimawandel. Deswegen ist es von größter Bedeutung, dass Lebensräume geschaffen und erhalten werden. Dazu gehört das Anlegen und Pflegen von Feuchtgebieten sowie die Vermeidung von schädlichen Umweltfaktoren.

Ein sinnvoller Umgang mit unseren Gewässern ist daher unerlässlich. Die Schaffung von Lebensräumen und die Einbindung der lokalen Bevölkerung in Schutzprojekte sind wichtige Schritte in Richtung eines ausgewogenen Ökosystems. Wer sich ganz konkret für den Artenschutz einsetzen möchte, kann bei der Pflege von Teichen oder der Förderung nachhaltiger Landwirtschaft helfen. Die Bedeutung von Fröschen für die Gesundheit unserer Umwelt darf nicht unterschätzt werden.

Abschließend bleibt zu sagen, dass die Rücksichtnahme auf den „Froschregen“ nicht nur unsere kleinen Amphibien schützt, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung unserer Natur leistet. In Chemnitz sind wir gefordert, ein gutes Händchen zu haben, wenn es darum geht, diese faszinierenden Tiere und ihren Lebensraum zu bewahren. Ein aktiver Beitrag dazu liegt in unserer Hand.

Für mehr Informationen und um „Froschregen“-Ereignisse zu melden, wenden Sie sich bitte an die Untere Naturschutzbehörde im Umweltamt Chemnitz: Chemnitz – Froschregen. Weitere interessante Fakten über Froschschutz finden Sie unter ist es haltbar und tiercharts.

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Quellen

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